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Flaschenkinder schnarchen mehr


Unna (dpa). Gestillte Kinder neigen nach einer Studie später deutlich weniger zum Schnarchen als solche, die früh die Flasche bekommen haben. Auch Kinder, die über Jahre am Schnuller und Daumen lutschten, schnarchen später häufiger. Darauf lässt eine Untersuchung der Muskelfunktionsspezialisten und Schlafforscher Klaus-Jürgen und Sabine Berndsen vom Institut für Stimm- und Sprachtherapie (ISST) in Unna schließen.
»Das Saugen an der Mutterbrust ist für den Menschen das erste äußerst anstrengende Training der Mund- und Rachenmuskulatur«, sagte der Sprachtherapeut. »Fällt diese frühe Übungsphase aus, kommt es zu Fehlspannungen und falschen Bewegungsmustern.« Berndsen bezieht sich mit seiner Einschätzung auf eine Studie seines Instituts, bei der in den vergangenen vier Jahren insgesamt 315 Testpersonen (79 Frauen und 236 Männer) im Alter zwischen 20 und 50 Jahren untersucht wurden.
Laut Berndsen stellte sich bei den meisten Betroffenen, die sich wegen Schnarchens oder nächtlicher Atemaussetzer in Behandlung begaben, heraus, dass sie als Kinder nicht oder nur kurz gestillt worden waren. Knapp 60 Prozent gaben an, nicht gestillt worden zu sein. Nur 20 Prozent der Studien-Teilnehmer erklärten, sie seien mindestens ein halbes Jahr gestillt worden.

Artikel vom 29.11.2004