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Der kleine Unterschied
hieß Jessica Höötmann

Basketball 2. Liga: SVB verliert gegen Hagen 79:83

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Das war Pech für die Brackweder Basketball-Damen. Da liefert der Zweitligaaufsteiger seine beste Saisonleistung ab, doch der verdiente Lohn blieb aus. Mit 83:79 (37:32) nahm der Gast, die Hagen Huskies, die Punkte mit auf die Heimreise. Es gab einen kleinen aber gravierenden Unterschied zwischen beiden Teams: Jessica Höötmann. Die Centerin der Huskies markierte 25 ihrer 40 Punkte im letzten Viertel und besiegelte die Niederlage der SV Brackwede quasi im Alleingang.

Im letzten Viertel war es praktisch ein Spiel Jessica Höötmann gegen die SVB. Der Ausgang ist bekannt. Die 18-Jährige stellte einmal mehr unter Beweis, warum sie derzeit mit einem 27,29 Schnitt die beste Scorerin der zweiten Liga ist. »Hatte sie im letzten Viertel überhaupt einen Fehlwurf?«, fragte sich SVB-Spielführerin Katharina Blank. Nein, Höötmann traf wie eine Maschine und war einfach nicht zu stoppen.
Wurde sie von der SVB gedoppelt, dann drehte sich die 30-malige Nationalspielerin aus dem Doppel heraus und markierte den Korb mit Foul. »Unglaublich, solch ein Talent habe ich bislang noch nicht gesehen. Wenn Höötmann jetzt noch ihre Defensearbeit verbessert, dann ist sie bereits mit 18 Jahren schon fast perfekt«, schwärmte SVB-Trainer Jens Marten von der Matchwinnerin.
Doch zufrieden war Marten auch mit seiner Truppe. »Der kann ich keinen Vorwurf machen«, meinte der Coach. In der Tat trumpften die Brackwederinnen endlich mal auch in heimischer Halle auf, so wie es zu Regionalligazeiten die Regel war. Mannschaftlich geschlossen und konstant über die 40 Minuten. Es gab eigentlich nur zwei kleine Phasen, in denen nicht konzentriert agiert wurde. Zwei Minuten vor der Pause führte der Aufsteiger deutlich mit 37:24, doch plötzlich hakte es in der Offensive. Die Huskies, die bis zu diesem Zeitpunkt mit vielen Fehlpässen »geglänzt« hatten, lebten quasi von ihrer guten Freiwurfquote. Acht Freiwürfe verkürzten den Rückstand bis zur Pause auf 32:37. Nach dem Wechsel konnte die SVB zunächst auf 47:38 erhöhen, doch danach war es ein enges und ausgeglichenes Match.
Innerhalb von 90 Sekunden kamen die Huskies nach 68:70-Rückstand zur 75:70-Führung. Doch Brackwede konterte mit einem Dreier, der besonders im ersten Abschnitt wurfsicheren »Jenny« Ciric. Insgesamt 25 Punkte und drei Dreier. Ein Korbleger von Katharina Blank brachte den erneuten Ausgleich. Der Unterschied in den letzten zwei Minuten hieß Jessica Höötmann. Die 18-Jährige schloss jeden Angriff mit Erfolg ab. Dies gelang dem Aufsteiger leider nicht und somit hatten die Hagenerinnen dank Höötmann die Nase vorn.
»Wir haben endlich wieder unser Potential abrufen können und gezeigt was wir spielen können. Jetzt wünsche ich mir für die nächsten Partien, dass wir dies konservieren können«, stellte Trainer Marten den positiven Aspekt der Niederlage heraus. Am Wochenende wartet eine schwere Aufgabe auf die SVB: Auswärtsmatch beim verlustpunktfreien Spitzenreiter SC Rist Wedel.
SV Brackwede: Ciric (25/3), Blank (15), Starcke (12/1), Nolden (10), Landgraf (9), Stiller (7), Beermann (1), Pareigis, Wiebesiek.
Die Viertel: 18:17, 19:15,21:20,21:31.
Zuschauer: 150
Schiedsrichter: Wrasse

Artikel vom 29.11.2004