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Advent beschert neue Jobs

3000 zusätzliche Stellen im OWL-Einzelhandel vor Weihnachten

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Wer jetzt noch keinen Wunschzettel geschrieben hat, sollte sich beeilen: Am heutigen ersten Adventsamstag startet die große Einkaufsralley für den weihnachtlichen Gabentisch.

Die Kaufhäuser, Fachgeschäfte und Supermärkte in Ostwestfalen-Lippe sind für jedweden Ansturm gerüstet. Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des regionalen Einzelhandelsverbandes, schätzt, dass 3000 zusätzliche Aushilfskräfte in den kommenden vier Wochen den 70 000 Festangestellten in OWL zur Seite stehen werden. Bundesweit bekommt der Handel sogar zusätzliche 120 000 Zeit-Arbeitsplätze in der Vorweihnachtszeit.
Kauflust soll der Blick auf den Lohn- oder Gehaltszettel wecken. Genth: »Es zeigt sich, dass die meisten Menschen 2004 doch noch Weihnachtsgeld erhalten.« Im bisherigen Jahresverlauf hatte der Handel keinen rechten Grund zur Freude. Der erhoffte Umsatzanstieg blieb aus. Entsprechend zurückhaltend sind auch die Erwartungen an das Weihnachtsgeschäft: »Die meisten Einzelhändler sind schon zufrieden, wenn diesmal genau so viel Geld in den Kassen klingelt wie im Vorjahr.«
Nicht immer tragen die Käufer große Pakete nach Hause. Der Trend, Gutscheine zu schenken, verstärkt sich nach Einschätzung Genths von Jahr zu Jahr. Oft wüssten die Großeltern nicht so genau, womit sie den Enkeln eine Freude machen können. Ob kunstvoll gestaltet oder in eine Dose eingeschweißt: Viele Händler geben sich mit der Gestaltung der Gutscheine besondere Mühe.
Zu den Branchen, die jetzt deutlich mehr verkaufen als im übrigen Jahresverlauf, gehören die Parfümerien. »Da brummt in den kommenden Wochen das Geschäft«, meinte Genth am Freitag. Schmuck und Uhren erlebten eine Renaissance. Ob einfacher Modeschmuck oder teures Collier: Es sei wieder modern, seiner Partnerin oder dem Partner Persönliches zu schenken.
In der Unterhaltungselektronik erwartet der Einzelhandels-Fachmann eine starke Nachfrage nach Digitalkameras: »Die Preise sind inzwischen so gefallen, dass sie auch für Leute mit kleinerem Geldbeutel interessant werden.«
Film-DVDs, Musik-CDs und vor allem Hörbücher sind ebenfalls beliebte Geschenke. Die Berichterstattung in den Medien löst außerdem eine größere Nachfrage nach gedruckten Büchern aus.
Das typische Weihnachtsgeschenk aber ist - neben Parfum -Ê das Spielzeug. Bei Kindern hoch im Kurs stehen außer Computerspielen in diesem Jahr Sammelkarten (Yu-Gi-Oh, Duel Masters). Bei den Brettspielen lockt eine ganze Reihe von interessanten Neuheiten, darunter das Spiel des Jahres »Zug um Zug«. Steffen Kahn vom Verband des deutschen Spielwarenhandels führt unter den aktuellen Top-Spielzeugartikeln unter anderem eine »Bosch«-Werkbank für Kinder, die Playmobil-Drachenfestung, das neue ballrunde Ravensburger-Puzzle »Erde« und die »Kick-O-Mania«-Fußballfiguren von Revell (Bünde).

Artikel vom 27.11.2004