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Ein Strauß von Hits im
»Happy-Sound«

James Last begeistert drei Stunden lang seine Fans

Von Thomas Bertz
und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). »Vergesst die Sorgen des Alltags, heute abend zählt nur die Musik«, hatte James Last seine Fans vor dem Konzert in der Seidensticker Halle aufgefordert. Die 75 Jahre alte Musiklegende trug ihren Teil dazu bei, dass die mehreren Tausend Zuschauer einen wundervollen Abend erlebten, auch wenn die Konzertdramaturgie nicht überzeugte.

»My World of Music«, also meine Welt der Musik, ist der Titel der Tournee, mit der Last durchs Land zieht. Und die Welt von James Last ist abwechslungsreich: Er verpackt Klassik, 70er-Jahre-Hits und auch moderne Chartstürmer in seinen unverwechselbaren »Happy-Sound«. Auch in Bielefeld schafft es der Besitzer von mehr als 200 goldenen Schallplatten, die Zuhörer mit diesem Mix zu verzaubern. Und zu jedem Song schnippst »Hansi« in seiner unnachahmlichen Art mit Fingern - die mehr als 30 Köpfe starke Band pariert.
Die Musiker zeigen nicht nur ihr Können, sie feiern ihren Auftritt, tanzen selbst zu den Hits, die sie darbieten. Eine tolle Stimmung entsteht, wenn die Streicher beim »Jailhouse Rock« zum Luftgitarrensolo ansetzen.
Nur auf das Publikum scheint der Funke nicht sofort überzuspringen: »Warum tanzt ihr denn nicht?« fragte Last. Beim Walzer »An der schönen blauen Donau« von Strauß trauten sich zwar einige Paare vor die Bühne, verschwinden dann aber auch schnell wieder auf ihre Plätze. Erst gegen Ende des knapp dreistündigen Konzertes versammelt sich eine größere Fanschar vor der Bühne und feiert gemeinsam mit der Band eine mitreißende Party: Polka und Polonaise inbegriffen. Vielleicht lag es an den Sprüngen im Programm, dass die Ostwestfalen lange Zeit auf ihren Stühlen klebten. Denn gerade, wenn »Hansi« und seine Band die Fans mit Disco-Klassikern in Wallung gebracht hatten, sorgten Balladen sogleich für Beruhigung.
Trotzdem: Der Abend in der Seidensticker Halle war ein Hörgenuss der besonderen Art und auch die Bühnenshow, sowie die dezent eingesetzten Videos waren echte Hingucker. Zudem bewies James Last, dass seine Hits zeitlos sind und er auch moderne Lieder in den typischen »Happy Sound« verwandeln kann.

Artikel vom 29.11.2004