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Bitterer Rückfall in
alte Fehler - 22:32

HSG-Spiel in Rheinhausen zu nervös

Bielefeld (WB/jm). »Eigenes Unvermögen« und der »Rückfall in alte Fehler«, so Trainer Heiko Holtmann, spielten der HSG Bielefeld gestern Abend in Duisburg einen bösen Streich: Das Regionalliga-Auswärtsspiel beim OSC Rheinhausen endete mit einer 22:32 (9:15)-Schlappe - und dem Absturz auf einen Abstiegsplatz.

Lediglich bis zum 3:3 (3.) konnten die Gäste Kontakt halten und gerieten dann frühzeitig auf die Verliererstraße - 4:11 (15.). Weil die 3:2:1-Abwehr zu löchrig stand, nahm Holtmann beim Stand von 4:7 eine Auszeit und gab eine 6:0-Formation als neue Variante aus. Die griff freilich erst kurz vor dem Seitenwechsel. Rheinhausen spielte so, wie Holtmann es vorhergesagt hatte: Aus einer stabilen Deckung heraus glückten einfache Tore. »Wir haben es nicht verstanden, uns dagegen richtig zu wehren«, vermisste der TSG-Coach Bewegung ohne Ball und Druck auf die Nahtstellen der OSC-Verteidigung. Die Linie ging etwa durch solche Aktionen verloren, dass »ein Spieler, der hinten einen Fehler begangen hatte, vorne etwas übers Knie brach, um diesen Fehler wieder wett zu machen«.
So summierten sich allerlei vermeidbare technische Patzer, und auch freistehend blieben Spieler wie Kreisläufer Christoph Mylius - ohne Feldtor - zu oft bloß zweiter Sieger gegen den guten Keeper Matthias Puhle. »Wir haben zu viele Hundertprozentige vergeben«, urteilte Holtmann. Gerade in entscheidenden Phasen ab Minute 40 - Rheinhausener Zeitstrafen verschafften der TSG Überzahlsituationen - waren die Gästefehler besonders ärgerlich. Wie der beim 22:19 (50.), als Michi Boy ein Fehlpass unterlief.
In höchster Personalnot hatte OSC-Coach Uwe Steinbrink einen Joker gezogen: Der frühere Lemgoer Nationalspieler Achim Schürmann, sonst in Rheinhausens Kreisligareserve mit zweistelligen Trefferquoten aktiv, stärkte ab der 20. Minute dem Gastgeber erstmalig den Rücken, riss Lücken und erzielte vier Tore. »Wir wollten einen möglichen Konkurrenten im Abstiegskampf auf Distanz halten«, so der Coach. »Daran hat's nicht gelegen, dass wir verloren haben«, wiegelte Holtmann ab.
HSG Bielefeld: Knop/Timmer - Glüer, Deppe (1), Husemann (1), Gote (1), Starck (6), Volmer (1), Mylius (4/4), Wagner (1), Boy (7/3).
Der Spielfilm: 3:3, 4:3, 6:3, 11:4 (15.), 13:6, 15:9 (30.), 17:13, 19:15, 20:16, 22:19 (50.), 27:20, 28:21, 31:21, 32:22 (60.).

Artikel vom 29.11.2004