Von Werner Jöstingmeyer Bielefeld (WB). Der Unterschied zwischen dem Regionalliga-Kellerkind Arminia Amateure und Spitzenreiter Eintracht Braunschweig hieß Ahmet Kuru. Mit seinem 14. Saisontreffer besiegelte der 22-jährige Türke am frühen Samstag Nachmittag in der SchücoArena das Schicksal des Bielefelder Fohlenstalles. »Wir waren so dicht dran und haben doch 0:1 verloren«, ärgerten sich nicht nur die beiden Profi-Leihgaben Massimilian Porcello und Bernd Rauw.
»Diese Niederlage ist besonders bitter. Wir hatten aufgrund unserer guten kämpferischen Leistung mindestens eine Punkt verdient«, meinte auch DSC-Coach Maik Walpurgis und bedankte sich vornehmlich bei Porcello, der sich auf eigenen Wunsch über 90 Minuten in den Dienst der Amateure stellte. Bis zur Pause war tatsächlich kein Unterschied zwischen den Platzherren und und den hochgelobten Gästen festzustellen. Diese Tatsache veranlasste Porcello zu der Frage: »Kann ich nicht doch über die volle Distanz spielen, weil hier etwas geht?« Amateur-Koordinator Peter Krobbach griff zum Handy und versuchte Uwe Rapolder in Gelsenkirchen zu erreichen. Der Chefcoach hatte schließlich »seine Jungs« nur für eine Halbzeit abgestellt. Weil die Verbindung nicht auf Anhieb klappte, lief der Kontakt über Profi-Zeugwart Asim Obarcanin. Nur fünf Minuten später kam der Rückruf und Co-Trainer Frank Geideck gab »grünes Licht«: »Massi soll weiterspielen, braucht dafür aber nicht nach Schalke nachzureisen, sondern darf sich Sonntag einen freien Tag gönnen.« Während Porcello also auf dem Platz blieb und versuchte im zentralen Mittelfeld das Spiel zu ordnen, wurde Kollege Bernd Rauw laut Absprache nach gut einer Stunde ausgewechselt. Der Belgier setzte sich ins Auto und düste allein gen Ruhrgebiet.
Zuvor musste er allerdings vom Spielfeldrand miterleben wie die Braunschweiger Löwen in Führung gingen. Wieder einmal hatte Ferhat Cerci in der Vorwärtsbewegung das Leder nicht rechtzeitig abgespielt und den Ball verloren. Der schnelle Gästekonter lief über Goalgetter Ahmet Kuru. Er düpierte bei seinem tollen Solo gleich drei Arminen und ließ mit einem trockenen Flachschuss ins lange Eck Keeper Malte Schulze-Happe keine Chance. »Das ist eben der Unterschied«, erkannte Teamassistent Hannes Scholz: »Sozusagen aus dem Nichts machen die das Tor und wir nicht.« Drei gute Möglichkeiten versiebte allen der fleißige Gökhan Özdemir. In der ersten Halbzeit fand er freistehend im Braunschweiger Schlussmann Stuckmann seinen Meister. Im zweiten Abschnitt köpfte er zunächst nach einer Porcello-Ecke über das Tor, hatte aber wenige Minuten vor dem Abpfiff den verdienten Ausgleich auf dem Schlappen. »Leider schloss er etwas zu spät ab«, bedauerte Maik Walpurgis und tröstete seinen Schützling: »Du hast trotzdem in der Angriffsspitze ein sehr gutes Spiel gemacht.« Auch Massimilian Porcello stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. »Wir verlieren diese Spiele immer durch eigene dumme Fehler.« Dennoch machte er den Kollegen Mut: »Das Tem ist stark genug und steigt bestimmt nicht aus der Regionalliga ab.«
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