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Bielefeld ist doch
schöner als Paris

Launige Rede zum »Sparrenessen«

Bielefeld (bp). »Die Altstadt hat mich vom ersten Tag an überzeugt,« versicherte Eduard R. Dörrenberg (36), geschäftsführender Gesellschafter von »Alcina Cosmetic Dr. Kurt Wolff«, den Gästen des »Sparrenessens« zwischen Lappenpickert und Rehbraten. Dörrenberg schilderte seine Erkenntnisse über Bielefeld aus der Perpektive eines Zugereisten. Und er gab zu: »1997, als ich nach Bielefeld kommen sollte - aus Paris! - um in das Familienunternehmen einzusteigen, da habe ich Bielefeld gehasst.«

Wie aus Hass Liebe wurde, davon erzählte Dörrenberg den gut 100 Gästen. Er habe als gebürtiger Düsseldorfer Bielefeld nur von den jährlichen Weihnachtsbesuchen bei der Großmutter gekannt. Als er nach Bielefeld ziehen sollte, sei er voller Vorurteile gewesen über die vermeintliche Provinz, eine Stadt, »in der es vor sieben Jahren noch nicht einmal eine Sushi-Bar gab«. Zudem sehe er sich eher als rheinische Frohnatur denn als sturer Westfale. Immerhin: Es gab Arminia Bielefeld, es gab einen ICE-Anschluss und gute Anbindungen an Flughäfen.
Inzwischen liebe er Bielefeld, bekannte Dörrenberg, und er wisse auch, dass alle Kunden des Unternehmens gern nach Bielefeld kommen würden. Seine Erkenntnis: »Alle, die kommen, sträuben sich wohl zuerst mehr oder weniger. Sobald sie aber da sind, fühlen sich in Bielefeld alle wohl.« Er lobt, dass es in Bielefeld kein Parkplatzproblem gebe, und preist die gastronomische Vielfalt mit »inzwischen sogar zwei Sushi-Bars«, vielen inhabergeführten Geschäften und einer »Altstadt mit Charme«.
Er selbst sei inzwischen in Bielefeld regelrecht verwurzelt: »Vor eineinhalb Jahren habe ich meine Frau Maike geheiratet, eine Ostwestfälin. Ich habe in Bielefeld ein Grundstück gekauft und baue jetzt ein Haus.«
Dörrenberg äußerte aber auch Wünsche. Von der Politik wünscht er sich Entscheidungen: »Lieber schlechte als gar keine.« Von den Bürgern wünscht er sich mehr Stolz auf ihre Stadt und deren Wirtschaft »mit vielen Familienunternehmen mit langer Tradition.« Von der Kaufmannschaft Altstadt wünscht er sich, dass die zum Wohle ihrer Geschäfte »den Generationswechsel schafft«. Dörrenberg: »Dabei spielt das Alter keine Rolle, entscheidend ist die Einstellung.« Seine Bitte an die Altstadthändler: »Halten Sie durch!«
Das versprach nicht zuletzt Christiane Stute, Vorsitzende der Kaufmannschaft Altstadt. Sie drückte ihre Freude darüber aus, dass die Fußgängerzone mit einem Naturstein gepflastert wird. Sie wünschte sich von Baudezernent Gregor Moss die Fertigstellung 2005 und appellierte an die Kaufleute: »Kopf hoch - die richtigen Entscheidungen sind getroffen.«
Unter den Gästen: Bürgermeister Horst Grube und Frau Annegret, CDU-Bundestagsabgeordnete Lena Strothmann und Ehemann Heinrich Kleegräfe, Verkehrsdirektor Hans-Rudolf Holtkamp, Universitätsrektor Dieter Timmermann, Polizeipräsident Erwin Südfeld, Pastor Armin Piepenbrink-Rademacher, Sparkassen-Vorstand Michael Fröhlich und der CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Lux.

Artikel vom 29.11.2004