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Europaweit Anerkennung
für Interventionsprojekt

Aktion »Gegen Gewalt an Frauen« vorbildlich


Bielefeld (hz). Das von Polizei, Stadtverwaltung und vielen Hilfsorganisationen im Sozial- und Kriminalpräventiven Rat ausgearbeitete und seitdem ständig erweiterte Interventionsprojekt »Gegen Gewalt an Frauen« findet europaweit Anerkennung. Nachdem das hier vor fünf Jahren angestoßene Maßnahmenpaket gegen häusliche Gewalt bereits 2003 vom NRW-Sozialministerium als »effektivster Vernetzungszusammenhang« gelobt worden war, soll das Projekt nun EU-weit vorgestellt werden. Erste Kriminalhauptkommissarin Heike Lütgert, Leiterin des Kommissariates Vorbeugung bei der Bielefelder Polizei, wird das Modell am 7. Dezember in Den Haag (Niederlande) bei einer Konferenz des Europäischen Netzwerkes für Kriminalprävention den Experten aus allen Ländern der Europäischen Union präsentieren.
Häusliche Gewalt, so Bielefelds Polizeipräsident Erwin Südfeld gestern anlässlich des »Internationalen Aktionstages gegen Gewalt gegen Frauen«, sei ein Deliktsbereich mit sehr hoher Dunkelziffer. Kommissariatsleiterin Lüttgert: »Nur jeder 10. Fall kommt bei der Polizei überhaupt zur Anzeige.« In Bielefeld waren das vergangenes Jahr 630 Fälle von häuslicher Gewalt, in diesem Jahr sind bislang 580 Taten bekannt geworden.
Um Opfern, aber auch Tätern, Hilfe zu bieten, wurde 1999 das mittlerweile auf sieben Säulen ruhende Interventionsprojekt ausgearbeitet und ein Jahr später umgesetzt. Oberbürgermeister Eberhard David für den zweiten Projektpartner, die Stadtverwaltung: »Seitdem wurde Hervorragendes geleistet.« Eine Meinung, der die städtische Gleichstellungsbeauftragte Ilse Buddemeier nur beipflichten kann. »Die verschiedenen Hilfeangebote haben für die betroffenen Frauen einen ganz besonderen Wert«, so ihr Fazit.

Artikel vom 26.11.2004