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140 Jahre Bielefelder
Industriegeschichte

Ausstellung über die Dürkoppwerke eröffnet

Bielefeld (ik). »Machen wir! Einblicke in die Industriegeschichte der Bielefelder Dürkoppwerke« heißt die Ausstellung, die jetzt in den Räumlichkeiten der Kanzlei Dr. Stracke, Bubenzer und Kollegen an der Marktstraße 7 eröffnet wurde.

Der Anlass war die Aufarbeitung des Dürkopp-Archives: »Wir dachten sofort, dass eine solche Ausstellung zurück an den Ort der Tat müsse«, erklärt Dr. Hartmut Stracke. Er und seine Mitarbeiter haben einen besonderen Arbeitsplatz: Sie arbeiten in den ehemaligen Produktionsräumen des Werkes. Und noch bis zum 17. Dezember arbeiten sie auch inmitten alter Dürkopp-Exponate, -Fotos und -Bilder.
Oberbürgermeister Eberhard David eröffnete die Ausstellung offiziell: »Die verschiedenen Dürkopp-Baukomplexe spiegeln die Industriegeschichte Bielefelds wieder«, erklärte er und verwies außerdem auf einen alten Ausspruch von Nikolaus Dürkopp: »Das machen wir alles selbst«, hatte dieser gesagt, denn er wollte sich nicht von anderen abhängig machen. Das abgeleitete Motto der Ausstellung, »Machen wir!«, sei wirklich wahrgemacht worden, so der Oberbürgermeister weiter.
Besonderer Dank galt an diesem Tag dem Stadtarchiv Bielefeld und dem »Historischen Arbeitskreis«: Sie hatten die Ausstellung möglich gemacht.
Seit 140 Jahren gehören die Dürkoppwerke zu Bielefeld. Alles begann mit der Herstellung von Nähmaschinen, doch im Laufe der Jahrzehnte veränderten sich die Produktionszweige ständig. Über die Bielefelder Grenzen hinaus bekannt wurde das Werk auf dem Sektor der Fahrrad- und Automobilproduktion sowie der Fördertechnik. Viele solcher Exponate sind in der Ausstellung zu bewundern, unter anderem Kreuzrahmenfahrräder aus dem Jahr 1885 und eines der ältesten Haushaltsnähmaschinenmodelle, das um 1910 entstand.
Auf vielen Bildern und Fotos konnte sich ein Besucher der Ausstellung oft selbst bewundern: Karl-Heinz Kleimeier hat seit seiner Ausbildung zum Werkzeugmacherlehrling 1939 sein ganzes Leben mit den Dürkopp-Werken verbracht. »Die persönliche Bindung ist sehr groß; wir sind alle wie eine große Familie«, sagte der 82-Jährige. Bei der Auswahl der Fotos waren er und sein Kollege Manfred Lippold eine große Hilfe: Sie konnten viele der Arbeiter identifizieren, da sie sie selbst kennengelernt hatten. »Das Anschauen der Bilder hat viel Spaß gemacht«, meinten beide. »Es war schön, die Berufsjahre noch einmal von Neuem zu erleben.«

Artikel vom 01.12.2004