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Mehr als 1000
Decken gestrickt

Altenclub-Frauen helfen Not lindern

Brackwede (ms). 25 Jahre ist es her, dass in der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde in Brackwede Frauen aus dem Altenclub begannen, aktive Missionsarbeit zu leisten. Ihr Ziel war und ist es, die missliche Lage der Menschen in den Missionsländern zu verbessern und damit für eine besondere Gemeindeaufgabe Verantwortung zu übernehmen.

Mit dem Erlös ihrer Handarbeiten unterstützten sie die Arbeit in den Kranken- und Leprastationen auf der Insel Celebes in Indonesien, förderten dort die Ausbildung der Katecheten, Lehrer und Krankenschwestern und machten den Einsatz von Ärzten und Schwestern möglich.
Materielle und ideelle Hilfe kam den Priesteramtskandidaten und Priestern zu. Nicht aus den Augen verloren sie das Wohlergehen der Ärmsten der Armen dort sowie in Brasilien, Bolivien und Rumänien. Ihre Hilfe kam zunächst der Pater-Noldus-Aktion zugute, die von der Avenwedder Herz-Jesu-Gemeinde aus ein Missionswerk auf der Insel Celebes unterhält. Am morgigen Samstag soll in der Vorabendmesse um 17 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche des Engagements der Gemeindepriester, Ordensfrauen und Gemeindeaktiven gedacht werden.
Die aus Gütersloh-Avenwedde stammende Missionsbeauftragte Gertrud Beckmann rührte 1979 zunächst mit Gemeindeschwester Creszentia in der Brackweder Gemeinde die große Werbetrommel. Beide setzten auf Erfolg und hatten die Rechnung mit der Leitung der Pfarrgemeinde gemacht und mit vielen Helfershelfern. In den vergangenen 25 Jahren erwirtschafteten die Aktiven rund eine Viertel Millionen Mark für soziale und kirchliche Zwecke.
Mehr als 100 000 Mark gingen über die Pater-Noldus-Aktion nach Indonesien. Knapp 80 000 Mark erhielt Schwester Jeanette für ein Kinder-Rehabilitationszentrum in Harapan auf Jaya. Die Missionsschwester Pia Germela konnte in ihrem brasilianischen Missionsgebiet Bolivien 9 000 Mark für die Ärmsten der Armen in Empfang nehmen. Auch Renovierungsmaßnahmen, so in der eigenen Pfarrkirche und im Pfarrheim sowie in der Evangelischen Nachbargemeinde konnten von den Handarbeiterinnen mit 23 000 Mark unterstützt werden.
Der gemeindeeigene Kindergarten und auch der Pfarrfestausschuss bekamen für außergewöhnliche Aufgaben rund 20 000 Mark. Weit über 1000 gestrickte Decken, spontane Hilfsaktionen, unter anderem für die Rumänienhilfe, gingen von Brackwede aus in die Krisengebiete vor Ort und linderten oft die erste Not.
Unzählige Frauen stellten sich in den Dienst der guten Sache, arbeiteten jahresübergreifend und steckten Käuferinnen und Käufer mit ihrem Eifer an. Weit über die Gemeindegrenze hinaus bekannt und beliebt waren und sind ihre Basare, auf denen es handwerklich hochwertige Arbeiten zu einem erschwinglichen Preis zu kaufen gibt. Ob Praktisches oder Luxuriöses, denkt man an feine Tischwäsche und ausgefallene Handarbeitskunst, beides findet stets eine große Käufer- und Liebhaberschar.
Ein wenig still wurde es um die Kreativgruppe Ende der 90er Jahre, als sich einfach keine neuen Handarbeiterinnen finden ließen. Im Jahr 2000 gab Gertrud Beckmann aus Altersgründen die Leitung ab. Doch die Arbeit ging weiter. Und das bis auf den heutigen Tag. Nicht mehr so umfangreich und so spektakulär, doch immer noch wirksam.

Artikel vom 26.11.2004