26.11.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Musik lässt Bilder im Kopf entstehen

»Die Perlenfischer« -ĂŠkonzertant


Bielefeld (uj). Klassisches Ausgangsszenario: Zwei Männer lieben die gleiche Frau. Da sie ihre Freundschaft nicht aufs Spiel setzen wollen, schwören sie sich gegenseitig, der Liebe zu entsagen. Der eine hält sich an die Abmachung, der andere kann der Versuchung nicht widerstehen . . .
Aus dem Grundkonflikt einer Dreiecksbeziehung heraus komponierte Georges Bizet »Les Pêcheurs de Perles« (Die Perlenfischer) und zugleich eines der schönsten Werke der französischen Opernromantik. Das Theater Bielefeld eröffnet mit dem Werk um Liebe, Freundschaft und Leidenschaft den Reigen der konzertanten Opernaufführungen in der Oetkerhalle, der mit »Norma« (Premiere am 25. Dezember) fortgesetzt wird.
Dramaturgisch stellte das handlungsarme Werk Regisseure stets vor besondere Herausforderungen. Die Farben der Musik sprühen dafür um so üppiger. »Die Perlenfischer und auch Norma eignen sich daher besonders gut für konzertante Aufführungen«, unterstreicht Dramaturg Martin Essinger. Die Musik trägt das Werk und zeichnet Bilder im Kopf wie von allein. »Bizet hat die Charaktere musikalisch differenziert gestaltet«, erläutert dann auch Christophe Hellmann. Der erste koordinierte Kapellmeister, der bereits bei der Avantgarde-Oper »Die Perser« die musikalische Leitung inne hatte, zeichnet mit den »Perlenfischern« erstmals für eine große romantische Oper verantwortlich.
Keinesfalls begreift man die konzertante Aufführung als Zugeständnis an die umbaubedingten neuen Umstände. »Wir wollten das im Stadttheater nie machen. Aber in der tollen Akustik der Oetkerhalle ist eine konzertante Oper ein Zugewinn«, betont Essinger, zumal die Gesangsbesetzung Erstklassigkeit verspricht.
Die Partie der Leila singen alternierend Melanie Kreuter und Victoria Granlund, den Perlenfischer Nadir übernimmt der mexikanische Tenor Hector Sandoval. Die Partie des Zurga wird von Alexander Marco-Buhrmester gesungen und Nourabad von Michael Bachtadze.
Die Premiere am Samstag, 27. November, beginnt um 19.30 Uhr in der Oetkerhalle. Karten unter Telefon 51 54 54.

Artikel vom 26.11.2004