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Engelsgleich und
warme Farbtöne

Ausstellung im Brackweder Pavillon

Brackwede (ho). »Ich will keine Botschaft vermitteln, mich nur künstlerisch ausleben und ich bin einfach glücklich, wenn ich male«, gibt sich der Bad Salzufler Redzep Memisevic bescheiden. Am Sonntag, 28. November wird im Brackweder Rathauspavillon eine Ausstellung mit einer (kleinen) Auswahl der Werke des Künstlers eröffnet. Die Ausstellung dauert bis zum 23. Dezember.

Sie ist eine fünf Ausstellungen, die der produktive Maler bis Weihnachten »beschickt«. Die »Gleichzeitigkeit« findet auch im täglichen Schaffen von Redzep Memisevic ihren Ausdruck. Im Atelier stehen mehrere Staffeln nebeneinander, »mal male ich an dem einen Bild, mal inspiriert mich ein anders aufs Neue, regt zu Veränderungen an«.
35 großflächige Ölgemälde sind in der Brackweder Ausstellung zu sehen. Memisevic bevorzugt in seinen Arbeiten Kinder, Frauen- und Mädchengestalten in imaginären Räumen, nicht näher definiert, ehe angedeutet und der Phantasie des Betrachters breiten Spielraum lassend. Entsprechend die Technik: Ölfarben mit Terpentin verwischt. »Die stinken zwar, haben aber eine lebendige Leuchtkraft und trocknen langsam«. So kann der Künstler immer wieder nacharbeiten, die zarten, feinen Konturen seiner Figuren in den Phantasieraum einbringen.
Der 67-jährige wurde in Belgrad geboren, studierte an der dortigen Kunst-und Meisterschule. »Drei Dinge waren für mich wichtig: Zeit zu haben für das Malen, über finanzielle Mittel für das Material zu verfügen und einen Raum für meine Arbeit zu haben«, sagt Redzep Memisevic. Und seine Wünsche gingen in Deutschland in Erfüllung. Über den Deutschen Akademischen Austauschdienst erhielt er ein Stipendium für zunächst ein Jahr, kam 1967 nach Düsseldorf, verlängerte um ein Jahr. studierte an der und malte bei Professor Karl-Otto Götz.
Und als es dann auch noch mit einer Anstellung als Kunstlehrer an einer Realschule in Schleiden/Eifel klappte, am Gymnasium in Bad Salzuflen klappte, hatte Redzep Memisevic eine neue Heimat gefunden. Schließlich kam er nach Bad Salzuflen an das dortige Gymnasium. Der Beruf ermöglichte ihm das »wovon ich schon als Kind geträumt habe«. »Da habe ich nämlich schon lieber gemalt als gespielt«. Seit 1979 hat der Künstler die deutsche Staatsbürgerschaft, lebt als Maler und Grafiker in Bad Salzuflen. Seit 1975 ist er Mitglied im Lippischen Künstlerbund »Das Fachwerk«, gehört dem BBK an und ist Mitglied er Gruppe »5 +« in Detmold.
Warme Farben, gelb-orange, dominieren die Werke von Redzep Memisevic. »Mit Blau beispielsweise könnte ich nie das ausdrücken, was mir vorschwebt«. Und schwebend, geradezu engelsgleich, finden sich die auf die Leinwand gezauberten Figuren, andere Teile stehen dem abgegrenzt in klarem Kontrast gegenüber. Ebenso arbeitet er mit Gegensätzen etwa hell-dunkel, leicht-schwer, bewegt-ruhig, traumhaft-real als Mittel der Bildsprache. Bei allen Arbeiten fällt die Lichtfülle, die geradezu festliche Farbigkeit ins Auge. Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag um 11.15 Uhr. Die Einführung gibt Sonja Ziemann-Heitkemper. Eine weitere Ausstellung in Aquarelltechnik zum Thema »Akt« von Redzep Memisevic wird am Freitag, 10. Dezember um 19 Uhr in der Ravensberger Spinnerei eröffnet.

Artikel vom 25.11.2004