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Von kleiner Nußschale
bis großer Glaskrippe

Phantasievoller Querschnitt handwerklicher Kunst

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Foto)
Brackwede (WB). Von der Nussschale bis zum großen Stall mit modellierten Figuren, von Naturmaterialien bis zur filigranen Glasverarbeitung: die traditionelle weihnachtliche Ausstellung von Krippen im Brackweder Heimathaus (»Rotes Amt«, Cheruskerstraße) ist ein wahrer Augenschmaus. Zu sehen gibt es zudem Bilder heimischer Künstler, Madonnen, Putten und Engelsfiguren sowie Bastelarbeiten der Vogelruthschule.

Eröffnet wird die bis zum 31. Dezember dauernde Ausstellung am Sonntag, 28. November um 11.15 Uhr durch Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz. Die musikalische Einleitung übernehmen Schüler der Vogelruthschule.
Die weihnachtliche Ausstellung blickt auf eine lange Tradition zurück: vor neun Jahren hatte Ortsheimatpfleger Rolf Künnemeyer die Idee, begann mit einigen Krippen. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr dazu, teilweise gespendet, zum größeren Teil aber angekauft von Rolf Künnemeyer. 52 Krippen - »ein Bruchteil dessen, was wir noch im Keller haben«, so Rolf Künnemeyer - bilden in diesem Jahr den Mittelpunkt der Ausstellung. Die Künstler konnten ihre Phantasien so richtig ausleben: Jesuskind in der Krippe mit Hirten und Tieren in einer Streichholzschachtel untergebracht, eine bastlerische Meisterleistung.
Oder die Glaskrippen, die an die Geschichte der früheren Brackweder Glasindustrie erinnern, mit viel Liebe zum Detail zusammengestellt vom Ortsheimatpfleger. »Die Krippen sind von überall her zusammengetragen«, sagt Rolf Künnemeyer, verweist mit Stolz auf die kleinen Kunstwerke aus Südamerika, Israel oder Frankreich. »Auch Gefangene der Justizvollzugsanstalt haben eine Krippe gebastelt«.
Das »Prunkstück« der Brackweder Krippensammlung allerdings ist nicht im Heimathaus, sondern auf dem Adventsmarkt zu sehen: die schon legendäre, überdimensionale Fachwerkhaus-Krippe von Hans Helmke, Siegfried Tuxhorn und Edith Schaede. Die einzelnen Figuren sind bekannten Brackwedern nachempfunden. »Nur das Jesuskind und Maria und Josef sind keine Brackweder« schmunzelt Rolf Künnemeyer.
Zu sehen sind in der weihnachtlichen Ausstellung auch Bilder von Edgar Oberschelp, Otto Förster und Gisela Irsch. Die drei Künstler haben mit verschiedenen Techniken weihnachtliche Motive und natürlich auch Brackweder Ansichten dargestellt. Madonnenfiguren, Engel und Putten vervollständigen die diesjährige Ausstellung, die von von Ortsheimatpfleger Rolf Künnemeyer und seinen Helfern Rosemary Aufdemkampe, Manfred Richli und Wolfgang Kornfeld arrangiert wurde. Tradition ist es auch, dass sich in jedem Jahr ein Kindergarten oder eine Grundschule beteiligt. In diesem Jahr ist es die Vogelruthschule, die einen Stall aus Naturmaterialien mit Krippenfiguren aus Ton beisteuerte und die Eröffnung musikalisch begleitet. Die Ausstellung ist bis zum 31. Dezember zu sehen, jeweils dienstags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr.

Artikel vom 25.11.2004