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Radio live und direkt
aus dem Krankenhaus

Der Klinikfunk in Bielefeld sendet ab Mittwoch wieder

Von Hendrik Uffmann
und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). Professionelles Radioprogramm mit Beiträgen, die sich vor allem um das Thema Gesundheit drehen - das will die Sendung »Micro-phon« bieten. Am 1. Dezember geht sie zum ersten Mal auf Sendung, direkt aus dem Krankenhaus Mitte.

Denn »Micro-phon« wird ausgestrahlt von dem Verein Klinikprogramme für Bielefeld (KFB), der das Radio für die Städtischen Kliniken Mitte und Rosenhöhe jetzt mit einer ehrenamtlichen Mannschaft neu zum Leben erweckt.
Zu hören ist die Sendung jeden Mittwoch zwischen 18 und 19 Uhr, live aus dem neu eingerichteten Studio des Klinikums Mitte. Zu empfangen ist sie über alle Zimmerradios der beiden Krankenhäuser, über den Fernsehkanal der Kliniken und in den Aufenthaltsräumen. Produziert wird »Micro-phon« von einem engagierten achtköpfigen Team junger Radio-Macher, die alles andere als »Hobby-Funk« machen wollen. »Unser Programm hat auf jeden Fall einen professionellen Anspruch«, betont Maximilian Müller (18), Studioleiter des neuen Krankenhaus-Radios.
Erfahrung dafür haben er und seine Mitstreiter zum großen Teil schon bei Antenne Bethel gesammelt, für alle läuft die Radioarbeit dennoch »nebenher«. Maximilian Müller bereitet sich derzeit auf das Abitur im Frühjahr vor, Vanessa Kuhn absolviert eine Ausbildung mit parallelem Studium. Doch die zeitaufwändige Radioarbeit macht ihr einfach Spaß, sagt die 20-Jährige. »Und da ich mir vorstellen könnte, später mal hauptberuflich journalistisch zu arbeiten, kann ich dabei auch sehr viel lernen.«
Denn die Nachwuchs-Redakteure gestalten ihre Sendung komplett selbst. Sie wählen die Themen aus, führen Interviews, schneiden die Beiträge, bedienen die Technik während der Sendung und moderieren live. Der Schwerpunkt ist dabei klar. »Wir wollen ein Informations-, Service- und Unterhaltungprogramm machen, das auf die Patienten der Krankenhäuser zugeschnitten ist«, erklärt Carl Hinrichs, Vorstandsmitglied der KFB.
Also wird es Tipps geben zu den zahlreichen Angeboten der Kliniken wie zum Beispiel Nordic-Walking-Kurse, Schwangerschaftsvorbereitung oder Vorträge, Reportagen aus den verschiedenen Bereichen der Krankenhäuser aber auch Beiträge aus anderen Gesundheitsbereichen. »Vor kurzem war ich bei der Reha-Messe in Düsseldorf, um darüber zu berichten«, sagt Maximilian Müller. Und die Patienten können die Sendung mitgestalten, per Telefon zum Beispiel Beispiel Musiktitel wünschen.
Ausgestattet wurden die Radio-Macher dafür mit moderner Sendetechnik, die der Verein KFB vor allem aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert hat. Gegründet wurde der Verein 1968, und bis vor drei Jahren gab es auch ein Krankenhaus-Programm. »Das ist dann jedoch ausgelaufen. Deswegen freut es mich, dass jetzt engagierte junge Leute die Sendung wieder neu starten«, erklärt Prof. Dr. Ute Raute-Kreinsen, ärztliche Direktorin der Klinik Mitte, die das Projekt unterstützt.
Läuft das Programm erfolgreich, kann sich Carl Hinrichs eine Ausweitung vorstellen. Zum Start am kommenden Mittwoch sind alle Interessierten eingeladen. Maximilian Müller: »Wer uns bei der Radio-Arbeit zuschauen möchte, ist ab 18 Uhr herzlich willkommen.«

Artikel vom 29.11.2004