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Mit dem Spaten nach
Hund geschlagen

Türke muss 300 Euro Geldbuße bezahlen


Bielefeld (uko). 300 Euro wird ein Türke aus Bielefeld zahlen, weil er nach einem Hund mit einem Spaten geschlagen und das Tier leicht verletzt hat. Diesen Geldbetrag setzte am Mittwoch Amtsrichter Joachim Grunsky fest, nachdem das Strafverfahren mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft und des Angeklagten eingestellt worden war.
Zu dem Vorfall war es am 2. April am Weg Lange Lage - nördlich der Wohnsiedlung Lohmannshof - in Dornberg gekommen. Hundebesitzerin Monika S. hatte dort ihre Hündin »Alice« ausgeführt. Der Jagdhundmischling tobte ausgelassen mit zwei anderen Hunden, als sich und seine Ehefrau der 61-jährige Sefer D. offensichtlich von den Tieren belästigt sah.
Als »Alice« dem Türken einmal zu nahe kam, habe er mit einem Spaten nach der Hündin geschlagen, sagte die Zeugin vor dem Amtsgericht. »Alice« habe eine blutende Wunde am rechten Hinterlauf davongetragen und operiert werden müssen. Erst nach vier Wochen sei die Verletzung ausgeheilt gewesen.
Sefer D. bestritt im Strafverfahren vehement die Tat. Er habe in seinem Schrebergarten gearbeitet und irgendwann seine Frau furchterstarrt vor einem bellenden Hund stehen sehen. Noch bevor er habe eingreifen können, sei das Tier jedoch verschwunden gewesen. Seine Ehefrau habe - wie viele türkische Frauen - Angst vor Hunden. Mit dem Spaten habe er aber nicht zugeschlagen.
Der Amtsrichter ließ wohl das Argument von Verteidiger Y. gelten, wonach der Hund hätte angeleint werden müssen. Allerdings stellte Joachim Grunsky nach der Zeugenaussage klar, dass auch er von einem Schlag ausgehe. Vor die Wahl gestellt, eine Einstellung des Verfahrens gegen Zahlung einer Geldbuße zu akzeptieren, ließ sich der Türke weinerlich und theatralisch zu einer sinnlosen wie dummen Aussage hinreißen. Er solle doch nur zahlen, »weil wir Ausländer sind«. Grunsky reagierte daraufhin sehr erbost, sprach von »Unterstellungen«.
Der Türke lenkte danach sofort ein, akzeptierte die Einstellung des Strafverfahrens bei einer Zahlung 300 Euro Geldauflage.

Artikel vom 25.11.2004