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Albaner akzeptiert Strafe
für Überfall auf Busfahrer

Videokameras überführen 17-Jährigen


Bielefelder (uko). Der brutale Überfall auf einen Busfahrer ist strafrechtlich nun rechtskräftig abgeschlossen: Vor dem Landgericht Bielefeld nahm gestern der 17-jährige Kosovo-Albaner Fatos T. seine Berufung gegen ein Urteil des Amtsgerichts zurück.
Videokameras in einem Bus der Linie dokumentierten am 5. Oktober 2003 eine brutale und unfaßbare Tat: Nach verbaler und körperlicher Belästigung der Fahrgäste richtete sich die Aggression von Fatos T. und seinen beiden Mittätern - darunter befand sich auch ein Bruder des Jugendlichen - gegen den Busfahrer. Der moBiel-Angestellte hatte die pöbelnden jungen Männer zuvor aus dem Bus weisen wollen.
Das Trio fiel über den Fahrer her und verprügelte ihn. Selbst als der 47-jährige Mann am Boden lag, wurde er weiter verprügelt und getreten - das Opfer ist bis heute arbeitsunfähig. Das Amtsgericht hatte im Juni gegen die Mittäter jeweils 18 und 14 Monate lange Bewährungsstrafen verhängt. Diese Angeklagten hatten die Strafen akzeptiert.
Lediglich der Kosovo-Albaner Fatos T. sah sich zu Unrecht verfolgt. Er wurde indes von den im Bus installierten Videokameras überführt. Die Richter der Jugendkammer des Landgericht machten dem uneinsichtigen jungen Mann gestern sehr deutlich, dass er besser seine Berufung zurückziehen solle. Anderenfalls könnten die Bewährungsauflagen deutlich verschärft werden. Fatos T. wird nun als Auflage 100 Arbeitsstunden ableisten müssen.

Artikel vom 24.11.2004