24.11.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Würde des Individuums

Begegnung der Bodelschwinghschen Anstalten mit dem »Rats«


Bethel (WB). Einen Überblick über die Arbeit der größten diakonischen Einrichtung Europas gibt die Ausstellung »menschlich. Bethel«, die jetzt im Ratsgymnasium eröffnet worden ist. Die Schüler besuchen gemeinsam mit ihren Fachlehrern die Schau, die im Unterricht fächerverbindend vor- und nachbereitet werden soll. Sie werden dabei von Kerstin Hinz-Ungruhe und Klaus Hofemeier (Öffentlichkeitsarbeit Bethel) begleitet.
Die Erfahrung des Andersseins und der Umgang mit Vorurteilen sind nur zwei der inhaltlichen Schwerpunkte, um die es für die Schüler in der Auseinandersetzung mit der Ausstellung gehen soll. Wesentliches Anliegen ist die Stärkung von sozialem Bewusstsein und Sozialkompetenzen - bereits in jungen Jahren.
Die von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel setzen sich für behinderte, kranke und sozial benachteiligte Menschen ein. Bethel ist mit seiner mehr als 130 jährigen Geschichte geprägt von den Ideen der Pastoren Friedrich und Fritz von Bodelschwingh. Sie wollten Menschen Hilfe geben, die woanders vor verschlossenen Türen standen.
Die Wanderausstellung stellt mit Bildern und Texten sieben Menschen vor, die in Betheler Einrichtungen leben oder hier Hilfe und Unterstützung bekommen: behinderte, alte, kranke und sozial benachteiligte Menschen. Sie können sich nur schwer Gehör verschaffen und stehen selten im Licht der Öffentlichkeit - in dieser Ausstellung jedoch kommen sie zu Wort.
Die sieben Porträts von Menschen vermitteln einen lebendigen Eindruck des Alltags und der Arbeit in Bethel. Die sehr persönlichen Lebensgeschichten werden durch interessante Informationen im allgemeinen Teil der Ausstellung ergänzt.
Hier erfahren die Ausstellungsbesucher Wissenswertes über Bethel, beispielsweise zur Geschichte und zur inneren Struktur der Einrichtung. Außerdem werden die verschiedenen Hilfeangebote der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel dargestellt. Durch die klare und übersichtliche Gliederung der Ausstellung in einen allgemeinen Informationsteil und einen biographischen Bereich haben die Besucher die Möglichkeit, beim Lesen und Betrachten ihre ganz persönlichen Schwerpunkte zu setzen.
In der Ausstellung wird deutlich, dass hinter allen Therapiekonzepten, hinter allem medizinischen Handeln immer einzelne Menschen und Schicksale erkennbar sind. Denn es gilt: In Bethel steht der Mensch im Mittelpunkt.
Interessierte Eltern und Freunde bekommen am Samstag, 27. November, im Rahmen des Weihnachtsbasars des Ratsgymnasiums die Gelegenheit, die Ausstellung zu besuchen. Gleichzeitig werden beim Weihnachtsbasar von 15 bis 18 Uhr Produkte aus Bethel angeboten.

Artikel vom 24.11.2004