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Wertpapiere mit
doppeltem Nutzen

Aktie: »Kleinvieh macht auch Mist«


Gadderbaum (bp). Das Bauernhausmuseum hat die Vorreiterrolle übernommen: Museen, Vereine und gemeinnützige Einrichtungen können ihre Sponsoren von sofort an zu Aktionären machen.
Über die gemeinnützige »Sozial-Aktien-Gesellschaft Bielefeld« geben sie Wertpapiere mit einem Motiv ihrer Wahl aus - das Bauernhausmuseum mit einem Foto von Hauptgebäude und Spieker. Jede Aktie hat einen Nominalwert von einem Euro, mit dem sie auch verbrieft wird. Der Kaufpreis beläuft sich auf 15 Euro. Abzüglich der Herstellungskosten kommt der Betrag - im Fall des Bauernhausmuseums zehn Euro - der jeweiligen Institution zu Gute.
Franz Schaible (Stiftung für Solidarität) und Eberhard Delius (Bauernhausmuseum gGmbH/ Förderverein des Museums) hatten die Idee zur Aktienausgabe. Schaible: »Wir sind die einzige Aktiengesellschaft, die Spendenbescheinigungen ausstellt.«
Der eine Euro wird von der Sozial-AG als Nominalwert fest angelegt. Auf Wunsch können dem Aktienausgeber davon jährlich fünf Prozent Zinsen ausgezahlt werden. Oder er kann diese Cent-Beträge der Sozial-AG zufließen lassen, die damit ihr Internet-Spendenportal (www.spendenportal.de) finanzieren möchte. Das kann der Aktiengeber dauerhaft kostenlos nutzen, um weitere Spenden einzuwerben. Franz Schaible, der »Erfinder« der Sozialaktien, hofft, dass »Kleinvieh auch Mist macht«. An der Ausarbeitung des Systems waren Wirtschaftswissenschaftler, Juristen und Fachleute der Lampe-Bank beteiligt.
Die erste Auflage der »Bauernhausmuseums«-Aktie beläuft sich auf 100 Exemplare. Der Erlös kommt der Einrichtung an der Dornberger Straße direkt zu Gute.
Schaible könnte sich auch für die Aktien anderer Einrichtungen Kunstwerke als Motive vorstellen, etwa für ein Gebäude, für eine Fußballmannschaft, die unterstützt, oder für eine Jugendgruppe, der geholfen werden soll.
Die Museumsaktien können im Bauernhausmuseum direkt oder auf dem Karitativen Weihnachtsmarkt auf dem Jodokus-Kirchplatz am 4. und 5. Dezember gekauft werden. Informationen über weitere Aktienauflagen telefonisch unter 05 21 / 2 99 61 00.

Artikel vom 24.11.2004