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Süß oder hochprozentig
hinter bunten Türchen

Hochzeit der Adventskalender aller Art und Preisklasse


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). »Natürlich habe ich einen Adventskalender - und ich stehe dazu,« sagt Christian Ebeler. In seinem Geschäft in der Altstadt (Königs Kaffee) würden viele Erwachsene zurzeit Adventskalender kaufen - für den eigenen Gebrauch. »Oder für ihre erwachsenen Kinder,« weiß Ebeler. Was nicht verwunderlich ist: Ebeler verkauft vor allem Adventskalender, hinter deren Türchen sich nicht nur süße, sondern auch hochprozentige Überraschungen verbergen.
»Pralinen, Pastetchen, Trüffel - alles gibt es,« sagt Ebeler. In diesem Jahr gebe es besonders schöne Motive - nostalgisch, bunt, märchenhaft. »In dieser Saison gibt es einen Kalender mit Schokolade und Musik - 'O du fröhliche',« freut sich Ebeler. Die Nachfrage nach Kalendern, die die »Wartezeit« bis Heiligabend übersichtlich machen, sei so groß wie eh und je. Kosten: von 6, 75 Euro aufwärts bis 20 Euro.
Die Nachfrage bestätigt auch Anja Degenkolb in der »Boulevard«-Buchhandlung. Dort werden die Türchenkalender verkauft, in denen das Motiv die Überraschung ist.
In diesem Jahr gibt es Kalender mit Hundertwasser-Motiven oder den Engelchen des italienischen Renaissance-Malers Raffael von 1500 oder Kalender mit dem Weihnachtsmann, der Arche Noah und all' den Tieren, Petersson und Findus, Kalender in Sternform oder solche, die aussehen wie eine Stadt - die Häuserfenster sind die Türchen. Der günstigste Kalender kostet unter zwei Euro. Allen gemeinsam, klar: 24 Türchen.
Immer beliebte werden die Säckchen-Kalender: Eltern oder Großeltern füllen die Säckchen mit kleinen Präsenten, die die Vorfreude aufs Fest noch weiter steigern sollen.
Was allerstrengstens verboten ist: In Türchen oder Säckchen schon vor der Zeit hinein zu linsen.
Rein religiöse Motive sind selten: Dabei liegt dort der Ursprung des Adventskalenders. Der einfachste: Vor 150 Jahren wurden Strohhalme in eine Krippe gelegt, für jeden Tag bis zum Heiligen Abend. Oder in den geöffneten Fenstern erschienen keine Bilder, sondern Bibelverse, die auf das Fest einstimmen sollten.

Artikel vom 25.11.2004