24.11.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Telekom vor dem Kadi

Gericht zweifelt Immobilienbewertung an

Richter Meinrad Wösthoff hinter den Aktenbergen.
Frankfurt (dpa). Im Schadenersatzprozess von mehr als 14000 Kleinanlegern gegen die Deutsche Telekom AG hat das Gericht zum Auftakt die Immobilienbewertung des Unternehmens kritisiert. Der Vorsitzende Richter Meinrad Wösthoff sagte, nach seiner Auffassung sei die pauschale Bewertung der kleineren Immobilien in Gruppen nicht zulässig gewesen. Zugleich machte er deutlich, dass er andere Vorwürfe etwa zur kostspieligen Ersteigerung der UMTS-Lizenzen oder dem Zukauf des US-Unternehmens VoiceStream für mehr als 50 Milliarden Dollar für nicht relevant oder ungenügend begründet halte.
In einem ersten Schritt wird seit gestern über zehn Musterklagen verhandelt. Den früheren Telekom-Chef Ron Sommer hält das Gericht nicht für schadensersatzpflichtig. Die übrigen Beklagten - neben der Telekom sind das der Bund, die KfW und die Konsortialführerin Deutsche Bank - sind nach vorläufiger Einschätzung des Gerichts verantwortlich. Der Bund sei mit den Einnahmen von etwa 15 Milliarden Euro der größte Nutznießer des Aktienverkaufs gewesen.Wirtschaft

Artikel vom 24.11.2004