24.11.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Heißer Draht zwischen
Lehrsaal und Maschine

Siemens rüstet Severing-Kolleg für Mechatroniker aus

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Das ganze eGeheimnis der Produktionsteuerung steckt in einem drei mal drei Zentimeter kleinen Chip. Und der gehört zur neuen Gerätetechnik, die Siemens dem Carl-Severing-Berufskolleg für die Ausbildung zur Verfügung stellt. Schulleiter Manfred Hellmig: »Ein unschätzbarer Gewinn.«

Im Carl-Severing-Berufskolleg für Metall- und Elektrotechnik wird die moderne Technik intensiv genutzt. Sowohl in der Ausbildung der Zerspanungsberufe, der Mechatroniker bis hin zu den Technikerqualifikation in den Metallberufen wird die Einheit aus Rechnersteuerung und mechanischer Anwendung auf vielfältige Weise genutzt. Die moderne Computertechnologie erlaubt es sogar, stufenweise je nach den Ansprüchen an die jeweiligen Berufsbilder Schritt für Schritt im Rechner aufzubauen und anschließend in der Werkstatt im Verfahren praktisch umzusetzen.
Siemens gehört, so der Vertriebsbeauftragte Michael Hammer, zu den führenden Herstellern von Hardware und Software. Im Falle des Carl-Severing-Berufskollegs ermöglicht die Spende der Siemens AG den Einstieg in die »Totally Integrated Automation«. Weltweit gewinnt die Dezentralisierung immer mehr an Bedeutung. Eine dezentrale Steuerung verringert den Aufwand für Installation, Wartung und Diagnose. Dabei arbeiten intelligente Steuerungen an den Einzelmaschinen vor Ort, die über Netzwerke miteinander verknüpft sind.
Die neue Gerätetechnik ermöglicht den modularen Aufbau von Steuerungsystemen, angefangen von einzelnen separat arbeitenden Maschinensteuerungen über eine Vernetzung mittels Feldbustechnik zur Prozessvisualisierung und Überwachung bis zum Anschluss an das Internet zur weltweiten Fernwartung der Steuerungen. Am Kolleg wird die Technologien aufbauenden Schritten genutzt: Zerspanungsmechaniker üben den Servicebereich, Mechatroniker die Abarbeitung von Rechnerprogrammen und die angehenden Techniker sogar das Verfassen neuer Rechnerprogramme als Teil ihrer Ausbildung.
Nur durch die moderne Technik sind die Absolventen des Carl-Severing-Berufskollegs und der Fachschule für Maschinenbautechnik auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig. Das Angebot von Siemens, freut sich Ingenieur Michael Knust, reicht für die Fachschule von der reinen Anwendung über die Mitarbeiterschulung bis zur Lehrerschulung, die am Bielefelder Kolleg für den gesamten nordwestdeutschen Bereich bestritten werden kann. Bereits in der kommenden Woche treffen sich Fachlehrer aus OWL bei Manfred Hellmig, um sich über die Möglichkeiten der Systemtechnik zu informieren. Mit einem Weiterbildungsetat von 3 200 Euro für die gesamte Schule im Halbjahr, so Hellmig, sind keine großen Sprünge zu machen: »Dabei müssen Ausbilder wie die gesamte Technik immer am Netz sein.«

Artikel vom 24.11.2004