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»Exzellente Ausgangsposition«

Strahlende Gesichter auf der Jahreshauptversammlung des DSC Arminia

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Der VIP-Raum der SchücoArena platzte aus allen Nähten, als Arminias Präsident Hans-Hermann Schwick am Montagabend die Jahreshauptversammlung eröffnete (wir berichteten gestern). 297 stimmberechtigte Mitglieder erzwangen geradezu einen verspäteten Beginn. »Die Schlange am Eingang ist jetzt abgeebbt. Nun können wir endlich anfangen«, atmete der Präses auf und gab zu: »Mit einem derartigen Andrang hatte ich wirklich nicht gerechnet.«

Tosender Beifall brandete auf, als Cheftrainer Uwe Rapolder und die gesamte Bundesliga-Crew den Versammlungsraum betraten. Als das rhythmische Klatschen gar nicht enden wollte, fand Schwick die ersten lobenden Worte: »Sie machen uns einfach Spaß, zumal sie jetzt auch noch am Deutschen Meister vorbeigezogen sind.« Dem leicht erkälteten und verschnupften Coach empfahl er: »Setzten sie sich nicht so dicht an die Mannschaft, damit sie die Jungs nicht anstecken. Trinken sie nachher ein Glas Rotwein mit Asperin, dann geht's ihnen schnell wieder gut.«
Glücklich waren sie an diesem Abend alle. Eben eine schrecklich nette Arminia-Familie. Der Präsident erinnerte denn auch an längst vergangene Zeiten: »Das war nicht immer so, wenn ich da an die Insolvenz und andere schwerwiegenden Dinge denke.« Und Schwick strahlte mit den Mitgliedern um die Wette: »Wir haben noch nie über solch einen langen Zeitraum so hervorragenden Fußball gesehen.«
Ohne den Trainerwechsel wäre Arminia nicht aufgestiegen, versicherte er und begründete die momentane Leistungsexplosion: »Uwe Rapolder war hungrig und hatte den Kopf frei. Was er bisher mit der Mannschaft geleistet hat, verdient Respekt und Anerkennung.« Und wieder gabs vom Plenum frenetischen Beifall.
Der Vereinsvorsitzende vergaß aber auch die »kleinen Blauen« nicht, die mit ihrem Coach Maik Walpurgis ebenfalls anwesend waren. Der Durchmarsch durch die Oberliga sei beispielhaft, erinnerte Schwick an das abgelaufene Spieljahr und versicherte: »Der Aufstieg war gewünscht. Die Regionalliga ist der ideale Unterbau.« Den Nachsatz hörten die »Amas« wohl besonders gern: »Wir bemühen uns der Regionalligamannschaft zu helfen.«
Schatzmeister Roland Kentsch, der kürzlich in den DFB-Vorstand gewählt worden war, gab die positive Stimmung wider: »Wir sind jetzt ein vollwertiges Mitglied der Bundesliga.« Zudem bestätigte er, dass sich mit dem Aufstieg die wirtschaftlichen Bedingungen verbessert und der Etat von elf auf 22 Millionen Euro verdoppelt habe. Einschränkend fügte Kentsch an: »Es bedarf allerdings ein Jahr, um die alten Wunden zu schließen.«
Sehr viel Beifall gab es auch für Thomas von Heesen. »Wir sind durch sehr schwere Zeiten gegangen und haben sie gemeistert. Das ist einmalig.« In seinem Rückblick dankte »Thommy« auch Rapolders Vorgänger Benno Möhlmann. »Obwohl der Trainer mein Freund ist, war der Wechsel die richtige Entscheidung.« Der Sportdirektor mahnte aber zum Augenmaß: »Wir müssen in der Außendarstellung bescheiden bleiben, die momentane Medienpräsenz reduzieren und uns auf die Arbeit konzentrieren.« Er bescheinigte Arminia eine exzellente Ausgangsposition für die nächsten Jahre. Und zu seiner persönlichen Situation: »Es macht mir Spaß für dieses Verein zu arbeiten. Ich bin stolz darauf ein Armine zu sein und werde es auch immer bleiben.« Da rührten sich erneut viele Hände.

Artikel vom 24.11.2004