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Ausstellung in Brackweder Kulisse einzigartig

»Begegnungen« sprengte alle Besucherrekorde - Finissage mit Cello, Klavier und Flöte


Brackwede (ho). Eine der größten und schönsten Ausstellungen in der »Brackweder Kulisse«, dem Rathauspavillon, ging mit einer beeindruckenden Finissage zu Ende. Mehr als einen Monat hatten Monika Kaiser (Keramik), Anneliese Streit (Ikebana) und Manuela Conradt (Seidenfadenbilder) den Ausstellungsraum zu einer japanischen Erlebniswelt (um-)gestaltet. Nicht nur die ausgestellten Werke faszinierten die Besucher, ihnen wurden durch Workshops und Vorträge zudem japanische Lebensart näher gebracht.
Kein Wunder, dass die Japan-Ausstellung unter dem Titel »Begegnungen« mehr als 650 Besucher aus nah und fern nach Brackwede lockte. Ingrid Lehmann war die 600. Besucherin, die bei der Finissage begrüßt wurde. Das Interesse war so groß, dass in der Besucherstatistik schnell die Zahl von 650 übersprungen war. Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz wertete die Ausstellung denn auch »als absolutes Highlight der Brackweder Kulisse in diesem Jahr«. »Unsere Ausstellungen sind immer gut besucht, doch die Japan-Ausstellung hat mehr als doppelt so viele Besucher angezogen wie sonst üblich«.
Und eine der drei Künstlerinnen wirkte bei der musikalischen Matinée mit Cello, Flöte und Klavier sogar mit: Anneliese Streit spielte Querflöte. Die genussvollen japanischen musikalischen Darbietungen hatte Georg Krieger, Musikwissenschaftler, arrangiert, die Texte ins Deutsche übersetzt. Er selbst spielte Klavier, Heike Bauersfeld Cello.
Höhepunkte zwischen den Kompositionen Helga Lüggert, die japanische und chinesische Märchen erzählte. »Die sind ganz anders als die europäischen, handeln nicht nur von Prinzessinnen und Königen, die Schwänke ranken sich vorwiegend um Tiere«, sagte die Interpretin. Und: »Die asiatischen Märchen sind volkstümlicher angelegt, sind zudem schlichter als die europäischen«. Die Zuhörer waren auch im Bann der Märchenerzählerin, die vom »Spieglein«, in dem die Tochter jeden Morgen das Bild der verstorbenen Mutter erkennen wollte, erzählte oder vom »verzauberten Wasserfall«, der einem alten Mann den so begehrten Reiswein bescherte oder vom »Kaiser, der seine Tochter vermählen wollte und nach deren Auflage nur einen Freier mit einer blauen Rose zuließ.«

Artikel vom 23.11.2004