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Gemeinde macht sich stark
für das Paul-Gerhardt-Haus

Pastor von Falck: »Wagt es!« - 2005 als Chance nutzen


Sennestadt (oh). Mit deutlich mehr Zuversicht schauen jetzt - nach einer zweiten Gemeindeversammlung am vergangenen Montagabend - die Mitglieder der Sennestädter Jesus-Christus-Gemeinde in Dalbke, besonders aber viele der jungen Familien rund um das Paul-Gerhardt-Haus an der Dalbker Allee in die finanziell schwierige Zukunft ihre Gottes- und Gemeindehauses.
»Wir können es gemeinsam schaffen, künftig die Kosten in Höhe von 10000 Euro pro Jahr für den Erhalt des Hauses als Predigtstätte und für Gemeindeangebote aufzubringen«, zeigten sich Versammlungsleiter Ulrich Zander und Susanne Toth nach diesem zweiten Treffen optimistisch. Denn ein Großteil der etwa 90 Teilnehmer sei bereit zu spenden und habe die Zusage zu regelmäßigen Beiträgen - auch in Form von praktischer Mitarbeit - am Montag per Unterschrift zugesichert.
Nach einer ersten Gemeindeversammlung, bei der das Presbyterium den notwendigen Kostenabbau bekannt gegeben hatte, zeichnete sich zunächst Resignation ab. Doch Susanne Toth packte erneut »den Stier bei den Hörnern«. Sie mobilisierte Gemeindemitglieder und junge Familien für ein weiteres Treffen. Das wiederum führte zu der positiven Gemeindeentscheidung, die selbst die Organisatoren überraschten.
»Wir müssen allerdings im kommenden Jahr noch nicht die gesamten Personal- und Sachkosten tragen«, erklärte Zander. Es fallen zunächst »nur« eine halbe Küsterstelle und die der Kirchenmusik weg. Außerdem wird die Predigtstätte nicht mehr finanziert - während der Gemeindebereich wegen der dort »beheimateten« Kindergruppe ein weiteres Jahr aus dem Etat der Kirche bezahlt werden soll. Erst 2006 gibt es dann keinerlei Zuschüsse mehr für das Paul-Gerhardt-Haus.
Auch die Befürchtung, dass nach dem Wechsel des Gemeindepfarrers Harald Mallas zum 1. Dezember in die Redaktion von »Unsere Kirche« die Stelle in Dalbke nicht wieder besetzt werden könnte, scheint entkräftet. »Das Presbyterium hat uns Hoffnung gemacht, dass wir einen neuen Pfarrer oder eine Pfarrerin bekommen - wenn auch nicht mit einen 100 Prozent-Stelle«, erklärt Zander den jetzt deutlich stärker vorhandenen Mut der Gemeindemitglieder, in Eigenregie das Paul-Gerhardt-Haus in seiner Gesamtheit weiterführen zu wollen.
Zwar gab es auch zur Vorsicht mahnende Stimmen. Mit diesem Vorhaben könne man sich leicht selbst überschätzen. »Wagt es!«, forderte dagegen Pastor von Falck. Der pensionierte Pfarrer wies auf durchaus positive Erfahrungen anderer Fördervereine hin. Die Dalbker werden deshalb das Jahr 2005, in dem erst die halbe Finanzlast zu tragen ist, als Chance und Erprobung nutzen und zur Jahresmitte eine entscheidende Bilanz ziehen. Der »Antrag zur Weiterverfolgrung der Predigtstätte Paul-Gerhardt-Haus« an das Presbyterium ist gestellt.

Artikel vom 24.11.2004