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Kleine, aber feine Auswahl

Black Market im Kunstraum »Rampe« eröffnet


Bielefeld (uj). Die Kunstmesse OWL hatte noch nicht ganz ihre Pforten geschlossen, da eröffnete Marion Dueball am frühen Sonntagabend im Kunstraum »Rampe« ihren »Black Market«. Nicht etwa, um im Fahrwasser der Messe das kunstinterissierte Publikum in die Neustädter Straße 9 (Hinterhof) zu locken, sondern weil der kleine, aber feine Kunstmarkt am Totensonntag bei Dueball Tradition hat.
Dabei handelt es sich auch bei der nunmehr neunten Auflage keineswegs um einen Schwarzmarkt der Kunst, sondern um die Präsentation qualitätvoller Arbeiten von Künstlern, die in der überwiegenden Zahl seit Jahren von Dueball vertreten werden.
Marc Haselbach (Skulptur) gehört dazu ebenso wie Ralf Binnewies, Rosi Marx und Gabriele Undine Meyer, deren Porträtstudien einen neuen Touch erhalten haben. Nicht mehr auf mehrfach geschichtetem transparenten Material konfrontiert die Bielefelder Künstlerin mit Einzelschicksalen, sondern Eichenholz ist nunmehr der Träger für ihre leicht varrierten Madonnen-Darstellungen (nach Lukas Kranach). Direkt aufs eingefärbte Trägermaterial belichtet, entwickeln die Porträts durch die typische Holzmaserung noch einmal eine Eigendynamik.
Dabei sind die stimmungsvollen hochästhetischen Täfelchen sogar erschwinglich: Zwischen 140 und 260 Euro muss berappen, wer ihrem Charme verfallen ist. Darunter liegen nur noch kleinformatige Arbeiten von Karin Wehmeyer, die ebenso wie Philipp Donald Göbel und Pia Regina Brechmann zu den jüngsten Entdeckungen der Galeristin Dueball gehören.
Die Fotoarbeiten der FH-Studentin Brechmann waren bereits im Rahmen der Ausstellung »Input« auf dem GAB-Gelände zu sehen. Ihre mit Fruchtscheiben belegten Körper greifen auf spielerisch-ästhetische Art das Thema »Essen, Ernährung« auf, das innerhalb der Fachhochschule interdisziplinär behandelt wurde.
Daneben präsentiert der Pendragon-Verlag sein Verlagsprogramm, »denn Kunst und Buch gehören für mich irgendwie zusammen«, unterstreicht Marion Dueball.
Die Ausstellung kann noch bis zum 15. Dezember besucht werden: mittwochs bis freitags von 16 bis 19 Uhr, samstags von 12 bis 15 Uhr sowie nach telefonischer Absprache unter 29 84 47 oder 0171/143 68 46.

Artikel vom 23.11.2004