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Drei-Tore-Polster verspielt

Regionalliga: Unitas Haan - HSG Bielefeld 30:27 (11:11)

Bielefeld (WB/jm). Fast. Fast wäre Haan erstmalig in dieser Saison gerupft worden. Der Spitzenreiter wankte, aber er fiel nicht. »Ärgerlich. Es war auf jeden Fall mehr drin«, bedauerte Trainer Heiko Holtmann die 27:30 (11:11)-Niederlage des Handball-Regionalligisten HSG Bielefeld bei DJK Unitas Haan. »Drei Fehler haben gereicht, um das Spiel zu verlieren«.

Gestern ließ Holtmann die Bescherung per Tastenklick nochmal Revue passieren. Den »Knackpunkt« sah er in der 42. Minute. »Da haben wir mit 19:16 geführt und waren in Überzahl«. Doch statt Haan den Garaus zu machen, leistete sich die HSG Bielefeld jetzt leichte technische Fehler im Angriff, gepaart mit »eklatanten Fehlern in der Abwehr auf beiden Halbpositionen«. In Unterzahl konnten die Hausherren erst auf 18:19 verkürzen und dann egalisieren. »Hätten wir das vierte Tor gemacht, wäre das Spiel von uns gewonnen worden. Da bin ich mir sicher. Man sah das auch im Video an der Körpersprache von denen«, so Holtmann. Getragen von der aufkeimenden Euphorie in der Sporthalle Adlerstraße, übernahm der Primus über 20:19 und 23:21 die Initiative. Für einen Gleichstand kam die HSG in der Schlussphase nicht mehr in Frage.
Die Partie begann gar nicht wunschgemäß für die Bielefelder. »Wir haben nicht so gut von hinten rausgespielt und das letzte Tempo nach vorn nicht reingekriegt«, berichtete Heiko Holtmann von einem unerwartet »guten Rückzugsverhalten des Gegners«. Nach dem 2:0-Start der Gäste entwickelte sich ein lange ausgeglichenes Duell. Nach dem 15:15 (35.) verschärfte die HSG das Tempo. »Da haben wir endlich so gespielt, wie wir es eigentlich von Anfang an machen wollten«. Der Lohn: Starck, Mylius (2) und Sven-Eric Husemann, der ab der 40. Minute in der Rückraummitte mit einer soliden Vorstellung sein Comeback feierte, sorgten für besagtes 19:16-Polster. Leider reichte dieser Zwischenspurt nicht. Auch eine Manndeckung nach dem 26:29 brachte nicht mehr den erhofften Erfolg. Mit neun Punkten aus elf Begegnungen zählt die HSG Bielefeld wie gehabt zum großen Kreis der abstiegsbedrohten Teams.
Die mitgereisten Florian Korte und Arne Puls aus der Oberliga-A-Jugend kamen zwar nicht zum Einsatz; gleichwohl war es »bestimmt eine gute Erfahrung für sie, mal in die Abläufe rein zu schnuppern« (Holtmann).
HSG Bielefeld: Schraps/Timmer (45.-52) - Glüer (4), Deppe (3), Boy (4/1), Husemann (1), Gote (1), Starck (4), Volmer, Mylius (8), Wagner (2).
Der Spielfilm: 0:2, 4:4, 6:6 (15.), 8:9, 10:10, 11:11 (30.), 15:15 (35.), 16:19 (42.), 20:19, 23:21, 25:24, 28:26, 29:26, 30:26, 30:27.
Schiedsrichter: Isenburg/Ickler (Solingen/Leichlingen); Holtmann lobte ihre Leistung ausrücklich.

Artikel vom 22.11.2004