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Migrationsrat hat mehr
politisches Gewicht

14 Mitglieder sind in neues Gremium gewählt worden


Bielefeld (jr). 14 Mitglieder des neuen, erstmals für die Dauer von fünf Jahren gewählten Migrationsrates der Stadt Bielefeld stehen seit gestern fest. Dieses Gremium wird den bisherigen Ausländerbeirat ersetzen. Der Migrationsrat vertritt die Interessen der zugewanderten Bevölkerung in Bielefeld. So zum Beispiel in sozialen, kulturellen und schulischen Fragen. Sieben weitere Mitglieder wird noch der Rat der Stadt in seiner Dezember-Sitzung in den Migrationsrat benennen.
Voller Spannung wurde gestern gegen 18 Uhr das Wahlergebnis im Großen Saal des Neuen Rathauses verfolgt. Auch OB Eberhard David (CDU) war erschienen.
Der Oberbürgermeister hatte zuvor an alle 31 390 Wahlberechtigten appelliert, ihre Stimme abzugeben. Denn, so der OB: »Durch eine enge Anbindung an den Rat und die Ausschüsse erhält der Migrationsrat ein größeres politisches Gewicht als zuvor.«
Während die Wahlbeteiligung zum Ausländerbeirat 1999 in Bielefeld bei 9,5 Prozent lag, stieg sie diesmal leicht an auf 10,1 Prozent. Mit anderen Worten: 3 170 Wähler haben von ihrem Recht Gebrauch gemacht.
Und hier die 14 direkt von der zugewanderten Bevölkerung gewählten Vertreter (in Klammern die jeweiligen Listen): Ökkes Tasar (Zeitgemäßes Leben), Ismail Tas (Bielefelder Aleviten), Kyriaki Argyriadou (Bielefelder Griechen), Mahmut Koyun und Hüseyin Mazaca (beide Antirassistische Demokratische Internationale Liste), Murisa Adilovic-Berends, Adil Önder, Hasan Erarslan, Yasin Sever, Süleyman Sezen und Ahmet Citak (alle Aktive Liste), Delucia Xavier (Initiative für gleiche Rechte) sowie Ugur Düger und Semahattin Fevzi Aka (beide Türkische Union).
Musikalisch umrahmt wurde die vom Presseamt der Stadt und vom interkulturellen Büro organisierte Wahlparty von der türkischen Band »Anilar«. Ebenfalls »vor Ort« der Geschäftsführer des Migrationsrates, Emir Ali Sag (44).

Artikel vom 22.11.2004