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Auszeichnung für viel
»Fleiß und Intelligenz«

Birgit Schepers erhielt begehrten Gustav-Engel-Preis

Von Jürgen Rahe (Text und Foto)
Bielefeld (WB). Den mit 2 000 Euro dotierten begehrten Gustav-Engel-Preis erhielt am Samstag im Neuen Rathaus Birgit Schepers (37) überreicht. Die Preisträgerin überglücklich: »Damit habe ich kaum noch gerechnet. Ich bin sehr stolz.«

Bereits im Sommer 2003 hatte sich Birgit Schepers um den Gustav-Engel-Preis beworben. Und zwar mit ihrer an der Universität Bielefeld unter dem Titel »Frauen in der Kriegswirtschaft. Die Mobilisierung Bielefelder Frauen für die Industriearbeit im Zweiten Weltkrieg« verfassten Magisterarbeit.
Betreuer und Erstgutachter der Arbeit war Universitätsprofessor Dr. Werner Abelshauser, der das Werk von Birgit Schepers mit »sehr gut« bewertete. Er riet der Bad Iburgerin, die von 1996 bis 2002 an der Uni Bielefeld Geschichte studierte, sich mit der Magisterarbeit um den Gustav-Engel-Preis des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg zu bewerben. Der 1876 gegründete Historische Verein für die Grafschaft Ravensberg verleiht diesen Preis seit nunmehr 15 Jahren. Dieses zum Gedenken an seinen langjährigen Vorsitzenden Gustav Engel. Vereinsvorsitzender Dr. Johannes Altenberend: »Durch diesen Preis sollen der geschichtswissenschaftliche Nachwuchs gefördert, die wissenschaftliche Forschung zur Geschichte der Stadt Bielefeld und des Ravensberger Landes angeregt sowie die Beziehungen zwischen der Region und der Universität Bielefeld verstärkt werden.«
Birgit Schepers untersuchte auf lokaler Ebene am Beispiel der Stadt Bielefeld die in der Wirtschaftsgeschichte seit langem diskutierte Frage nach den Ursachen für die Ñ trotz Arbeitskräftemangels Ñ nur begrenzte Mobilisierung deutscher Frauen für die Industriearbeit im Zweiten Weltkrieg.
An der Feierstunde nahm auch Prof. Dr. Gertrude Lübbe-Wolff, Bielefelder Bundesverfassungsrichterin in Karlsruhe, teil. Sie lobte die Arbeit der Preisträgerin: »Darin stecken viel Fleiß und Intelligenz. Werte, die gerade in der heutigen Zeit gar nicht hoch genug eingeschätzt werden können.«

Artikel vom 22.11.2004