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»Bahnanlagen sind keine Spielplätze«

Senner Grundschüler lernen mit »Toni-Bär«: Gefahren und falsche Mutproben erkennen

Senne (oh). Die Sennebahn gehört für nahezu alle Schüler der Bahnhofschule zum Alltag. Darauf lässt zweifellos schon der Name dieser Senner Grundschule schließen. Für viele Kinder führt außerdem der Schulweg über den beschrankten Bahnübergang an der Buschkampstraße.

Andere wiederum wohnen in der Nähe der Gleisanlagen - oder spielen dort. Und genau dieses ist ein Grund für die Aufklärungsaktion, die Polizeikommissar Albert Holtkamp (41) und Polizeimeisterin Diana Schröder (29) vom Bundesgrenzschutz (BGS) sowie der kuschelige »Toni-Bär« als »Helfer« zurzeit in der Bahnhofschule durchführen.
Drei Vormittage lang heißt es für jeweils vier Klassen: »Bahnanlagen sind keine (Abenteuer-) Spielplätze«. Gezielt hatten der BGS-Präventionsbeamte Holtkamp und seine Kollegin Schröder ihren »Vorbeugungs-Unterricht« für Kinder den Bielefelder Schulen angeboten, deren Standorte in der Nähe von Bahnanlagen sind.
»Das Angebot kam für uns genau richtig«, sagte Schulleiterin Ursula Kaminski-Heier erfreut. Was Leitung und Lehrern als wichtigen Baustein für mehr Sicherheit der ihnen anvertrauten Kinder ansehen, das fanden die Kleinen höchst spannend. Besonders wenn sie durch Fragen in die Beispiele über Gefahren und ihre Folgen bei verbotenem »Spiel« im Gleisbereich oder an Bahnübergängen eingebunden wurden.
Bei den Jüngsten gingen die Präventionsbeamten besonders intensiv auf die »Mutproben« ein. »Zumeist wissen die Kinder sehr wohl, dass sie etwas Verbotenes tun, wenn sie im Gleisbereich spielen oder Steine und andere Gegenstände "zum Spaß" auf die Gleise legen«, sagt Holtkamp. Mutig seien aber nicht die, die so etwas machen, sondern Nein sagen und ihre Spielkameraden von diesem lebensgefährlichen Tun abhalten, erklärte der Präventionsbeamte den Schülern.
Dass ein etwa 100 Stundenkilometer schneller Pkw knapp 50 Meter nach dem Bremsmanöver tatsächlich steht, ein gleich schneller Güterzug dagegen einen Kilometer braucht - das erkannten auch die Kinder als eine Riesengefahr. Neben der durch viele Bilder und Beispiele anschaulich gemachten Theorie ging's anschließend gemeinsam mit »Toni-Bär« in die Praxis - zum nahen Bahnübergang. Dort erklärten Albert Holtkamp und Diana Schröder den Kindern die optischen und akustischen Hinweise auf einen nahenden Zug und das richtige Verhalten, wenn sich die Schranke am Übergang schließt.

Artikel vom 20.11.2004