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Wer »Hyvää päivää« sagt, wünscht einen »Guten Tag«

Die finnische Sprachschule im Bodelschwingh-Gemeindehaus


Bielefeld (MiS). Die Finnen, habe mal jemand in ihrem Bekanntenkreis gesagt, seien ein Volk von fünf Millionen Menschen, die sich in einer Geheimsprache verständigten. »So schwer ist es nun auch wieder nicht«, meint Maria-Liisa Kampmann. Sie ist Finnin und mit der Sprache aufgewachsen. Jetzt lebt sie seit vielen Jahren in Deutschland - und bringt Kindern, die zumeist aus deutsch-finnischen Partnerschaften stammen, die finnische Sprache bei.
Alle zwei Wochen freitags verwandelt sich das Gemeindehaus der Evangelischen Bodelschwingh-Gemeinde am Herrenkamp in eine finnische Sprachschule. Dann kommen etwa 20 Jungen und Mädchen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren aus ganz Ostwestfalen-Lippe zusammen, um finnische Grammatik, Vokabeln und Bücher zu studieren. »Ganz ohne Stress«, betont Lehrerin Kampmann. »Es gibt bei uns keine Benotung und keine Tests.«
Aber eine großes Interesse, die Sprache von Vater oder Mutter zu erlernen. Die Kinder begrüßen sich mit einem freundlichen »Hyvää päivää«. Das heißt »guten Tag«. Und am Ende des Nachmittages heißt es »hei hei«, »tschüss«. »Man schreibt die Worte im Finnischen genauso wie man sie spricht«, erzählt Tobias Baier, einer der Schüler. Das zumindest sei sehr viel einfacher als in vielen anderen Sprachen.
Im Unterricht geht es auch um finnische Bräuche. Zu Weihnachten - auf Finnisch »Joulva« - gibt es davon besonders viele. Vom Wichteln bis zur traditionellen Weihnachtsspeise, Milchreis mit Mandeln. »Wer sie findet, muss heiraten«, schmunzelt Maria-Liisa Kampmann.
Die Sprachschule ist der finnischen Gemeinde angeschlossen, die in Ostwestfalen-Lippe rund 300 Mitglieder zählt. Das Angebot ist aber auch für diejenigen offen, die sich nicht in der Gemeinde engagieren. Sie können mit Virpi Staar, Tel. 0172/3811401, Kontakt aufnehmen.

Artikel vom 20.11.2004