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Her mit den stillen Reserven
in Märkern und Pfennigen

C&A-Aktion: Textileinkauf mit alter Währung zahlen


Von Michael Diekmann
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Wunderbar hellgrüne Zwanziger, blaue Zehner oder dunkelblaue Hunderter: Fühlt sich prima an, die gute alte D-Mark. Und hat sogar noch jede Menge Kaufkraft, unterstreicht Norbert Klumpe. Der Chef des C&A-Textilhauses in der Bielefelder Bahnhofstraße blickt gespannt auf den langen Einkaufssamstag und noch gespannter an die Ladenkassen. Klumpe: »Bis Heiligabend feiert die Mark bei uns ihr Comeback, kann sie beim Textileinkauf ganz normal genutzt werden.«
Dabei haben sich die Verantwortlichen des Familienunternehmens C&A nicht nur entschlossen, die 2002 so erfolgreiche D-Mark-Aktion auf vielfachen Kundenwunsch zu wiederholen: Die Manager haben sogar konzentriert nachgefragt bei den Bundesbürgern und dabei erstaunliche Erkenntnisse gewonnen: Es schlummern immer noch Milliarden Mark in deutschen Haushalten. Und während 90 Prozent der Scheine umgetauscht wurden, ist es bei den Münzen erst gut die Hälfte. Die eigene C&A-Umfrage ergab: Gut 14 Prozent der Deutschen besitzen noch wissentlich »Märker« und 46 Prozent nennen die Geldbörse als beliebtesten Fundort des deutschen Zahlungsklassikers, dicht gefolgt von Kleidungsstücken (45 Prozent) und Pkw, wo allein 91 Millionen Mark gehortet sind. Ach ja, das sind übrigens gut 45,5 Millionen Euro. Klumpe selbst hat täglich einen »Heiermann« dabei, ein altes Fünf-Mark-Stück von 1971. Im C&A-Haus Bielefeld, das übrigens einen Tag eher startet als die bundesweiten 300 Kollegenhäuser, kann derweil nicht nur mit Mark oder Euro gezahlt werden (ordentlich umgerechnet, versteht sich), sondern auch in Kombination beider Währungen.Ach ja: Offiziell endete am 1. Januar 2002 mit Euro-Debüt die Gültigkeit der Mark. Norbert Klumpe indes erwartet eine ähnliche Lawine auf Mark und Pfennig wie vor einem Jahr: »Es war einfach überwältigend.«

Artikel vom 20.11.2004