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Das Rathaus geht auf Nummer sicher

Neue Vorkehrungen bei Evakuierung


Bielefeld (MiS). Es war 10.20 Uhr, als am 20. April dieses Jahres eine Bombendrohung im Bielefelder Rathaus einging. Was sich dann abspielte, war die mehr oder minder chaotische Räumung des Verwaltungsgebäudes am Niederwall. Damit sich so etwas nicht wiederholen kann, gelten jetzt neue Sicherheitsbestimmungen im Rathaus. »Wir können nicht alle Details in die Öffentlichkeit tragen«, sagt Erster Beigeordneter Rainer Ludwig, »aber die Leute können sicher sein, dass wir jetzt besser gewappnet sind.«
Künftig sollen sich die Rathaus-Mitarbeiter im Falle einer Räumung am Leineweberbrunnen auf dem Altstädter Kirchplatz versammeln. Im April blieben viele auf der Freifläche auf dem Niederwall stehen, um von dort das weitere Geschehen zu beobachten - und hätten im Ernstfall Einsatzfahrzeuge behindert.
Vereinheitlicht werden soll auch das Absperrsystem, das sich im Frühjahr als besonders lückenhaft erwies. Während an einigen Eingängen der Zugang zum Rathaus sofort unterbunden wurde, gelangten Besucher über andere Eingänge problemlos in das Verwaltungsgebäude, nicht ahnend, dass just eine Bombendrohung eingegangen war. Auch das interne Notrufsystem wird verbessert. Auf diese Weise soll sicher gestellt werden, dass schleunigst alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden können.
»Wir wollen, dass das Rathaus ein offenes Gebäude bleibt«, sagt Ludwig. Von Zugangsschleusen und Sicherheitskontrollen hält er nichts. Aber »in diesen Zeiten« sei nicht auszuschließen, dass es zu vergleichbaren Situationen wie im April kommen könnte. »Dafür muss man gewappnet sein.«
Ein Alarmierungssystem gibt es auch für einzelne Mitarbeiter, die sich bedroht fühlen. Auch solche Situationen hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben. Betroffen sind vor allem jene Stadt-Beschäftigten, die Anträge auf Sozialhilfe bearbeiten. Sie haben schon seit längerem die Möglichkeit, über eine Notfalltaste schnell Hilfe herbeizuholen.

Artikel vom 24.11.2004