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Ein »Kleingarten« für die alte Klashofschule

Umweltbildungsstätte in Senne sucht Sponsoren für Obstbäume, Sträucher und Pflanzen

Senne (oh). Das Stichwort lautet »handlungsorientiert«. In diesem Sinne haben nicht nur die Schülerinnen und Schüler der Hauptschule Senne während ihres regulären Fachunterrichts, sondern zu einem großen Teil sogar in ihrer Freizeit die Ärmel aufgekrempelt für das jüngste Projekt »Nutzgartenentwicklung« der Umweltbildungsstätte Klashofschule.
Nuray Yilmaz (vorn) sowie Stefan Schönfelder und Patrick Pollmeier kümmern sich um den Wegebau.

Dort, wo bis vor kurzem eine öde Asphaltfläche den Eingangsbereich »zierte«, sind zurzeit die Schüler höchst aktiv: graben, pflanzen, ziehen einen Zaun, bauen Wege nach Plänen des Landschaftsarchitekten Wolfgang Hanke und unter Anleitung von Andreas Gurowski vom Garten- und Landschaftsbau Brechmann.
»Unser Ziel ist es«, hatte Schulleiter Hartmut Bondzio bei einer kleinen Informationsstunde erklärt, »Unterrichtsverfahren zu entwickeln, die hinführen zu beruflichen Chancen für unsere Schüler.« Zu diesem Ziel sei man mit der so genannten BuS-Klasse - hier werden praktische Berufserfahrung und Schulunterricht aufs engste verknüpft - auf einem guten Weg. Die Schüler lernen unter anderem berufliche Anforderungen in den unterschiedlichsten Berufsfeldern auch durch die »Umweltbildungsstätte Klashofschule« kennen. Zurzeit steht hier die »Nutzgartenentwicklung« im Mittelpunkt. Für dieses Projekt haben sich »Geldgeber« wie die ObereFlurbereinigungsbehörde Münster und das Amt für Agrarordnung Bielefeld sowie die Sponsoren, die Senner Baustoffhandlung Gebrüder Brinkmann und der Garten- und Landschaftsbau Brechmann als freundliche Untertstützer gefunden.
Etwa 80 Senner Hauptschüler sind es pro Woche, die im Rahmen von Beruf und Schule auf verschiedenste Weise bei diesem Prozess mitarbeiten. Sei es durch Berechnungen der Landschaftsarchitekten-Pläne im regulären Mathematikunterricht, sei es durch handfestes Arbeiten: graben, setzen von Zaunpfählen, verteilen von Schotter oder anlegen der Beete im »Kleingartens«.
Das Gemüse, das dort künftig von den Schülern geerntet wird, könnte dann im Rahmen der bereits existierenden Schülerfirma durch einen Catering-Service oder beim gesunden Schulfrühstück vermarktet werden, plant Lehrer Eduard Dohle, Initiator und Motor der Umweltbildungsstätte.
»Was wir allerdings noch dringend suchen, sind Sponsoren für Obstbäume, Büsche und Pflanzen für unseren Garten. Denn wir wollen außerdem ein Hochbeet, eine Kräuterspirale und einen Kompost angelegen«, ergänzte Biologielehrerin Tatjana Weiß, die für den künftigen Nutzgartenbereich verantwortlich zeichnet.
Einen ersten Erfolg hatte ihr Appell bereits. Bei der Vorstellung der fast abgeschlossenen Maßnahmen zur Gartenanlage versprachen Landschaftsarchitekt Hanke und Günter Heidemann vom Amt für Agrarordnung, der sich privat im Vorstand des Trägervereins der Umweltbildungsstätte engagiert, zwei Obstbäume zu sponsern.

Artikel vom 20.11.2004