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5,5 Millionen Euro für
visionäre Forschungen

Experten bescheinigen Universität exzellente Ergebnisse


Bielefeld (sas). Die 14 Experten der Deutschen Forschungsgemeinschaft überschlugen sich geradezu vor Lob: Exzellente Ergebnisse, ein hervorragendes und visionäres Forschungsprogramm, ein einzigartiges Forschungsprofil und Spitzenqualität bescheinigten sie dem Sonderforschungsbereich 613 der Universität. Und bewilligten für die kommenden drei Jahre weitere 5,5 Millionen Euro.
Seit knapp drei Jahren befassen sich Physiker, Chemiker und Biologen der Hochschule mit der »Physik von Einzelmolekülprozessen und molekularer Erkennung in organischen Systemen«. Dabei geht es darum, die Struktur, Dynamik und Organisation von größeren Molekülsystemen zu erforschen. Vorbei die Zeiten, als die Zelle eine »Black Box« war: Was in ihr abläuft, erforschen die Bielefelder bis hin zu der Bewegung von Atomen. So sind sie beispielsweise den Prozessen auf der Spur, die ablaufen, wenn ein Virus in eine Zelle eingedrungen ist bis hin zur Bildung von Antikörpern.
»Wir haben von der DFG deutlich mehr Mittel bekommen als beim ersten Mal«, freut sich der Experimentalphysiker Prof. Dr. Ulrich Heinzmann als Sprecher des SFB über die so positive Beurteilung. »Offenbar haben wir einen guten Eindruck hinterlassen«, meint er mit nüchternem Understatement. Zu dem guten Eindruck trug auch die vorausschauende Planung der Hochschule schon in den Jahren vor der Bewilligung des SFB bei: Von den 17 am Sonderforschungsbereich beteiligten Professoren sind 14 eigens mit Blick auf das Projekt berufen worden. »Wir haben systematisch ein internationales Team zusammen gestellt.« Und jedes Einzelprojekt wird von einem Team aus allen beteiligten Fakultäten geleitet.
Auch neue Studiengänge - wie in Nanowissenschaften und Biophysik - wurden in den vergangenen drei Jahren eingerichtet. »Das Lehrangebot rückt ebenfalls stärker die Interdisziplinarität zwischen den Fakultäten in den Mittelpunkt«, betont Heinzmann. Denn die interessanten Fragestellungen, meint er, tauchten eben zwischen den klassischen Fächern auf. Die Verzahnung der einzelnen Disziplinen war es auch, die die Expertenkommission der DFG als beispielhaft und in Deutschland so einzigartig bewertet hat.
Hochmodern ist auch die Ausstattung des Sonderforschungsbereiches, der auf Exzellenz setzt: Man arbeite, betont Heinzmann, mit modernsten Methoden - von der Laserspektroskopie bis hin zu Analyseverfahren der Nanotechnologie - an der vordersten Forschungsfront.

Artikel vom 19.11.2004