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Gute Wünsche
und Schnaps
beider»Taufe«

Fußgängerbrücke jetzt freigegeben

Quelle(ho). Genau 20 Minuten vor der vorgesehenen Zeit wurden die Bauarbeiter mit den Restarbeiten an der neuen Fußgängerbrücke fertig, konnte Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz das Band auf beiden Seiten durchschneiden und die Ems-Lutter-Brücke in Quelle gestern offiziell freigeben.
63 Meter Länge misst die prächtige Holz-Stahlkonstrktion, die das Ems-Luttertal zwischen den Ortsteilen Quelle und Brackwede überbrückt.
Ihm assistierten Petra Seidensticker und Karsten Bauerkämper vom Amt für Verkehr. Kienitz lobte ausdrücklich die Verwaltung und die bauausführenden Firmen, die in nur zwei Monaten von der Planung bis zur Ausführung einen Kraftakt vollbracht hätten. Auf beiden Seiten der eleganten Stahl-Holzkonstruktion harrten die Zuschauer geduldig im Regen aus, waren froh, dass es nun keine langen Umwege mehr gibt, die Ortsteile Brackwede und Quelle nun wieder miteinander verbunden sind. Und auf beiden Seiten wurde die Brückentaufe gebührend begossen. Heidelore Schlichting, die zwar auf Queller Seite, aber dort auf Brackweder Gebiet wohnt, spendierte eine Flasche »Ramazotti«. Die »Brackweder« standen in nichts nach. Ursula Hoffmann wartete auf der anderen Brückenseite schon mit einer »Pulle Obstler«.
Und so gab es denn eine »friedliche Wiedervereinigung«. Bezirksvorsteher Kienitz wünschte sich, »dass die Brücke nicht nur ein Übergang, eine technische Möglichkeit sei, einander näher zu sein«. »Wir hoffen und wünschen, dass das Bauwerk seinem Sinn, zu überbrücken, stets dienen möge«. Den versammelten Anliegern dankte Kienitz für die Geduld, die sie nach der Sperrung der alten, morschen Brücke hätten aufbringen müssen. »Eine weitere Teilinstandsetzung wäre angesichts der vorhandenen Schäden unwirtschaftlich gewesen«.
Kienitz nannte einige interessante Zahlen zur 1971 gebauten, alten Brücke, die nach dem damaligen Stand der Technik mit Hauptträgern in Trogbauweise errichtet worden sei. Baukosten damals: 110 000 D-Mark. Im Laufe der Jahre flossen 140 000 DM für Instandsetzungs-und Unterhaltungsarbeiten in das Bauwerk.
Die neue Stahl-Holz-Konstruktion mit Last tragenden Elementen aus verzinktem Stahl, »Vandalismus resistenter Geländerausbildung« und beschichtetem Holzbohlenbelag kostete 145 000 Euro. »Ein langlebiges Bauwerk«, prophezeite der Bezirksvorsteher, hofft, »dass diese schöne Brücke mindestens ein halbes Jahrhundert hält«. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 63 Metern, eine begehbare Fläche von 110 Quadratemtern und schwebt an der höchsten Stelle rund sechs Meter über dem als »Queller Canyon« bezeichneten Tal von Ems und Lutter.
Nach der offiziellen Freigabe setzte gleich eine »Wanderung« ein. »Wir sind alle älter geworden, der Umweg während der Bauzeit war ganz schön strapaziös«, freuten sich die Anlieger über das fertig gestellte, prächtige Bauwerk.

Artikel vom 19.11.2004