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Großer Bahnhof für Pauke und Co.

Beim Philharmonischen Konzert schlägt die Stunde der Schlagzeuger


Bielefeld (uj). Körperliche Fitness ist für Stephan Kostenbader (24) unumgänglich. Sechs Pauken halten den Solopauker der Bielefelder Philharmoniker derzeit in Schach. Kein Wunder, denn in Karl Amadeus Hartmanns 6. Sinfonie (1952) steht das Schlagwerk an exponierter Stelle. »Das Werk stellt jeden Solopauker vor enorme musikalische wie auch physische Herausforderung«, sagt der junge Mann, der seit Beginn der neuen Spielzeit den Posten des Solopaukers bei den Bielefelder Philharmonikern bekleidet und nebenher an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin studiert.
Unterstützt wird Kostenbader von seinen Kollegen Klaus Bertagnolli und Klaus Armitter sowie weiteren »Aushilfen«, die eigens für die Hartmann Sinfonie engagiert wurden, um Tamtam, Tomtom, große und kleine Trommel, Becken, Tamburin, Triangel, Holztrommel, Glockenspiel, Xylophon und besagte Pauken zum Klingen zu bringen.
»Die Sinfonie klingt wunderbar, wird aber leider nur selten im Konzert gespielt«, freuen sich die Bielefelder Schlagzeuger über die besondere Herausforderung, die für den Pauker unter anderem darin besteht, tonleiterähnliche Folgen in rasantem Tempo zu spielen. Die Pauken müssen dazu während des Spiels umgestimmt werden. »Reiche Dynamik, Rhythmusüberlagerungen und Klangfarbenreichtum decken bei diesem Stück sämtliche Bereiche und Anforderungen ab, die man an einen Schlagzeuger stellen kann«, freut sich auch Bertagnolli darüber, einmal bei einer echten Perkussions-»Gourmandise« seine Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können.
Gelegenheit dazu erhält auch Susanne Heilig. Die erste Soloklarinettistin des Philharmonischen Orchesters wird in Mozarts »Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur« den Solopart übernehmen. Eröffnet werden die Freitags-/Sonntagskonzerte (19. November, 20 Uhr, und 21. November, 11 Uhr) in der Oetkerhalle mit »Stille und Umkehr«, einem der letzten Stücke von Bernd Alois Zimmermann. Karten an der Abendkasse oder Telefon 51 54 54.

Artikel vom 19.11.2004