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Bewerbungsspiel

Frederik Gößling hütet Preußen-Tor


Bielefeld (WB/wjö). Wenn sich die Vereine in der Sommerpause geeinigt hätten und der Transfer nicht an der Ablösesumme gescheitert wäre, stünde Münsters Keeper Frederik Gößling wahrscheinlich heute im Bielefelder Tor. »Ich war das schwächste Glied in der Kette und hatte auf die Dinge keinen Einfluss«, sagt der 27-jährige Torwart, der vor vier Jahren den DSC verließ und im Sommer 2002 über den SC Verl zu den Münsteraner Preußen wechselte. In der vergangenen Saison war er die unbestrittene Nummer eins und absolvierte 29 Pflichtspiele in der Regionalliga.
Nur mit Mühe konnte der Klassenerhalt am letzten Spieltag geschafft werden. Sicher auch ein Verdienst des neuen Trainers Hans-Werner Moors, der im November letzten Jahres den glücklosen Peter Vollmann ablöste.
In der Schlussphase der Saison 2003/2004 schenkte Moors dem sechs Jahre jüngeren Nachwuchskeeper Andrè Poggenborg das Vertrauen und stellte ihn auch in den ersten Partien des neuen Spieljahres in den Kasten. Münster verlor und setzte sich im Tabellenkeller fest. Seit sechs Pflichtspielen hütet nunmehr wieder Frederik Gößling das Gehäuse. Die Preußen kletterten zwar auf den 14. Rang, aber die Sorgen wurden mit derzeit 17 Punkten nicht geringer. »Dabei wollten wir diesmal eine ganz ruhige Saison spielen«, erinnert Gößling an die Vereinsvorgaben, stellt auch fest: »Wir sind dabei uns einzupendeln. Durch unglückliche Auswärtsniederlagen haben wir vielleicht vier bis fünf Zähler zu wenig auf dem Konto.«
Sein Jura-Studium hat der ehemalige Armine an der Uni Münster abgeschlossen. Bevor er in den Beruf einsteigen will, möchte er zunächst noch mal ausloten, was im Fußballgeschäft möglich ist. »Wenn du einmal Profiluft geschnuppert hast, willst du dort auch noch mal wieder hin«, nennt der sympathische »Freddy« den Grund, warum er den enormen Trainingsaufwand auf sich nimmt.
Sein Vertrag in Münster läuft am Saisonende aus. Noch macht sich Gößling keine Gedanken, wo er in der nächsten Spielzeit Tore verhindert. Ein »Bewerbungsschreiben« will er allerdings gegen Arminia abliefern. Das sei ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel, sagt der Preußen-Schlussmann und verweist auf die aktuelle Tabellensituation. »Wenn wir gewinnen, können wir unseren Abstand auf Arminia auf vier Zähler ausbauen.« Seine Devise lautet deshalb: »Erst Bielefeld schlagen und dann mit meinen ehemaligen Kollegen Carsten Rump und Andrè Grunwald über alte gemeinsame Arminia-Zeiten reden.«

Artikel vom 20.11.2004