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Menschen in
unserer Stadt
Isabel Zilien
Krankenschwester

Der Novemberhimmel über Bielefeld ist grau und trübe, ein Regenschauer nach dem anderen prasselt auf die Stadt herab. Was andere in die warme Stube treibt, das lockt Isabel Zilien an die frische Luft. »Eigentlich gibt es bei diesem Wetter nichts Schöneres, als durch den Wald zu laufen«, sagt die 28-Jährige. Ob Joggen, Radfahren oder, am besten gleich im Anschluss an die Bewegung in freier Natur, Hantelübungen im Fitness-Studio - Sport wird im Leben der Bielefelder Krankenschwester ganz groß geschrieben. Zwischen 10 bis 14 Stunden in der Woche, rechnet Isabel Zilien nach kurzem Nachdenken aus, ist sie mehr oder weniger schweißtreibenden Aktivitäten beschäftigt.
»Ich war schon immer ein unruhiger Geist«, sagt die 28-Jährige, die auf einem Bauernhof an der Babenhauser Straße aufgewachsen ist. Schon von Kindesbeinen an habe sie gerne an der frischen Luft gespielt - jetzt, mit beiden Beinen fest im Berufsleben stehend, seien Joggen und Radfahren genau das Richtige, um nach der anstrengenden Arbeit in der Neurochirurgie des Krankenhauses Gilead 1 »wieder den Kopf frei zu kriegen«. »Viel Bewegung an der frischen Luft, das entspricht eben meiner Mentalität«, erklärt die Krankenschwester, warum sie nach dem Schichtdienst in der Klinik die Laufschuhe schnürt, statt sich im Wohnzimmer in den Sessel vor den Fernseher zu setzen. Da trifft es sich gut, dass ihr Freund Robert Pirmajer die sportliche Leidenschaft nicht nur teilt, sondern sogar mit Rat und Tat zur Seite stehen kann - Pirmajer ist nämlich Fitnesstrainer.
Das zweite große Hobby von Isabel Zilien ist ihre Liebe zu den Tieren. Leonorus und Kira heißen die beiden Katzen, die bei der Bielefelderin durch die Wohnung toben. Mittlerweile jeweils zweieinhalb Jahre alt, hat die 28-Jährige die »Stubentiger« vor dem Tod bewahrt. Leonorus und Kira waren nämlich, kaum hatten sie das Licht der Welt erblickt, in Babenhausen in einem Schuhkarton auf einem Feld ausgesetzt worden. Die Katzenbabys wurden gefunden, Isabel Zilien zog sie mit der Flasche groß. - Und irgendwann einmal verwirklicht die Bielefelderin vielleicht noch ihren großen Traum: Sie möchte eine Auffangstation für ausgesetzte und gequälte Tiere gründen. Jens Heinze

Artikel vom 17.11.2004