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Talente sind »mit dem Radl da«

Im Bielefelder Süden wird der Radsport-Nachwuchs besonders gefördert

Von Annemargret Ohlig
(Text und Fotos)
Senne (WB). Gespannt sitzen sie in der Turnhalle der Bahnhofschule um das Rennrad herum: zehn Jungen und ein Mädchen. Es ist die allererste Übungsstunde für die kleinen Radsport-Talente aus dem Bielefelder Süden.
Kevin, Juri, Lukas und Kolja (v. l.) begutachten fachmännisch das Rennrad.
Das, was nämlich schon für andere sportliche Disziplinen seit geraumer Zeit gut funktioniert - die Suche nach Nachwuchstalenten für das Verbundsystem Schule (mit der Sportklasse des Brackweder Gymnasiums) und Leistungssport in Kooperation mit den Leistungsstützpunkten der Verbände und Bundesligastandorten - wird jetzt auch auf den Radsport ausgedehnt.
Anlass für diese Zusammenarbeit, in die auch der RV-Teutoburg Brackwede eingebunden ist, war der Umzug des Radsport/Rennsport-Leistungsstützpunktes von Rheda-Wiedenbrück nach Brackwede. Für Siegfried Drescher, Beauftragter der Bezirksregierung Detmold im Landesausschuss »Talentsuche und Talentförderung«, und Klaus Thumel vom Leistungsstützpunkt ein guter Grund, keine Zeit zu verlieren.
Zug um Zug werden jetzt in den Grundschulen des Bielefelder Südens Talentsichtungen der Jüngsten auf ihre sportlichen Fähigkeiten im Allgemeinen und Radsport im Besonderen durchgeführt. Den Auftakt machte die Bahnhofschule in Senne. Julia, einziges Mädchen der Radsport-AG, Lukas, Kolja, Daniel, Kevin, Juri, Sören, Malte, Niklas, Marian und Lukas haben sich um Trainer Markus Spiekermann geschart - und warten darauf, in die Pedalen treten zu dürfen. »Ihr werdet in der Rad-AG vieles in den nächsten vier Monaten tun«, erklärt Spiekermann, »nur eines nicht: Rad fahren. Das findet nur in der wärmeren Jahreszeit statt.«
Stattdessen hält sie der Sportlehrer auf Trab: Kondition und Ausdauer werden trainiert. Ebenso die Schnellkraft der Beine und die Bauch- und Rückenmuskeln, die im Sommer beim Rad fahren vernachlässigt werden. »Das machen wir nicht nur an Geräten, sondern auch bei vielen Ballspielen, beim Schwimmen und Schlittschuhlaufen oder Trampolin springen«, schildert Spiekermann das Sport-Programm. Und einen Ernährungskursus soll es auch geben.

Artikel vom 18.11.2004