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Stille Nacht in der Uni-Klinik Gießen


Von Ernst-Wilhelm Pape
Gießen/Bielefeld (WB). Als zweites Krankenhaus in Deutschland wird das Universitätsklinikum Gießen in Hessen vom 24. Dezember bis zum 2. Januar nur noch Notfälle behandeln. Alle planbaren Behandlungen würden ins nächste Jahr verschoben, sagte eine Klinik-Sprecherin. Grund sei die schwierige finanzielle Lage. Das Defizit betrage in diesem Jahr zehn Millionen Euro. Hinzu komme ein Investitionsbedarf für dringend notwendige Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen von 200 Millionen Euro.
Die Krankenhaus-Gesellschaft NRW (KGNW) geht davon aus, dass es weitere Kliniken geben wird, die dem Beispiel Gießen folgen werden. KGNW-Sprecher Lothar Kratz: »Etwa 15 der 461 Kliniken in NRW stehen am Rande der Insolvenz. Die Tendenz ist steigend.« Im Januar 2005 werde es vermutlich zu ersten Insolvenzanträgen kommen.
Im Jahr 2002 hatte bereits die Uniklinik Greifswald vom 15. Dezember bis zum Jahresende die Patientenversorgung bis auf lebensbedrohliche Notfälle eingestellt. Nordrhein-Westfalen
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Artikel vom 17.11.2004