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Care-Chefin ermordet

Margaret Hassan vermutlich erschossen


London/Bagdad (dpa). Die vor vier Wochen im Irak verschleppte Britin Margaret Hassan ist höchstwahrscheinlich tot. Das bestätigte der britische Außenminister Jack Straw gestern in London. Experten seines Ministeriums hatten zuvor ein dem arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira zugespieltes Video analysiert, auf dem zu sehen ist, wie eine Frau erschossen werde. Premierminister Tony Blair sprach der Familie Hassans sein Mitgefühl aus.
»Es ist widerlich, ein solches Verbrechen an einer Frau zu begehen, die fast ihr ganzes Leben lang für das Wohl der irakischen Bevölkerung gearbeitet hat«, sagte Straw. Die 59-jährige langjährige Leiterin der Hilfsorganisation Care International im Irak war am 19. Oktober in Bagdad entführt worden. Die in Dublin geborene Frau ist mit einem Iraker verheiratet und hat die britische und die irakische Staatsbürgerschaft.
In einer Stellungnahme der Familie Hassans hieß es: »Unsere Herzen sind gebrochen. Wir haben gehofft, solange wir konnten, aber jetzt müssen wir akzeptieren, dass Margaret möglicherweise von uns gegangen ist.« Ihr Landsmann Kenneth Bigley war im September im Irak entführt und später enthauptet worden. In einer Stellungnahme von Care hieß es: »Frau Hassan war eine außergewöhnliche Frau, die ihr Leben den Armen und Benachteiligten im Irak, besonders den Kinder, widmete.« Sie habe mit »Mut, Ausdauer und großem Engagement 17 Millionen Irakern in den schwierigsten Lebensumständen geholfen«

Artikel vom 17.11.2004