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Pädagogisch wertvoll

Das Kinderbuch »Die Orchestermäuse« als Musical


Bielefeld (sah). »Bei der ersten Probe habe ich geweint, weil ich so gerührt war«, gesteht die amerikanische Kinderbuchautorin Jaqueline Jackson. Die 76-Jährige ist das erste Mal in Deutschland, um das Musical zu ihrem Buch »Die Orchestermäuse« zu sehen. Das Bühnenstück hatte am vergangenen Samstag in der Aula der Rudolf-Steiner-Schule Weltpremiere.
Die Idee zur Umsetzung hatte Martha Hicks, Oboeistin und Musiklehrerin an der Musik- und Kunstschule. »Schon als ich meinem heute erwachsenen Sohn das Buch vorgelesen habe, dachte ich mir das man aus dieser Geschichte ein Musical machen könnte.«, erinnert sich die 54-Jährige.
Doch erst vor etwa einem Jahr wurden aus den noch vagen Vorstellungen dann handfeste Pläne. Über das Internet machte die Musiklehrerin die Autorin ausfindig und erkundigte sich, was diese von ihrer Idee hielt. Jaqueline Jackson war begeistert und versprach sofort, zur Aufführung nach Deutschland zu reisen.
Bis dahin dauerte es aber noch eine Weile. Als Martha Hicks den musikalischen Rahmen geschaffen hatte und dann beinahe an der weiteren Umsetzung verzweifelte, sprang ihr die Lehrerin für Tanz und Kindertheater, Macarena Boye, zu Hilfe und entwickelte die Choreographie. Nach monatelanger Arbeit wirbelten jetzt 15 »Mäusekinder« von sechs bis zehn Jahren, begleitet von einem 35-köpfigen Orchester, über die Bühne.
Martha Hicks hofft, mit der Geschichte der Mäusefamilie, die heimlich in den Kulissen eines Sinfonieorchesters lebt, bei Kindern die Lust zu wecken, selbst in einem Orchester spielen zu wollen. In jedem Fall hat der Einblick in das Leben der musikalischen Mäuse selbst die kleinsten der zahlreichen Zuschauer so in den Bann gezogen, dass es in der Aula, abgesehen von dem tosendem Beifall, mucksmäuschenstill war.

Artikel vom 17.11.2004