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Nixdorf will 40 Stunden

Mehrarbeit ohne Lohnausgleich gefordert


Von Karl Pickhardt
Paderborn (WB). Der Kassenautomatenhersteller Wincor Nixdorf will in Paderborn und an allen deutschen Standorten zur 40-Stunden-Woche zurückkehren. Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Stiller (62) schlug bei einer Mitarbeiter-versammlung eine Anhebung der Arbeitszeit um fünf Stunden ohne Lohnausgleich vor.
Bei dem börsenorientierten Unternehmen liegt die Wochenarbeitszeit derzeit noch bei 35 Stunden. Als Gegenleistung zur Mehrarbeit bietet das Unternehmen sichere Arbeitsplätze an und stellt weitere Einstellungen in Aussicht. Sprecher der Betriebsräte lehnten gestern mit Hinweis auf kräftige Steigerungen beim Umsatz und Gewinn die Einführung einer 40-Stunden-Woche ab. Stiller möchte dagegen in wirtschaftlich gesunden Zeiten Zukunftssicherung betreiben und nicht wie bei Karstadt oder Opel erst in einer Krisenzeit reagieren. Von einer 40-Stunden-Woche wären rund 3000 Beschäftigte in Deutschland (davon 2000 in Paderborn) betroffen. Weltweit beschäftigt Wincor Nixdorf 6100 Mitarbeiter.
Zwei Drittel des Umsatzes (1,44 Milliarden Euro im Vorjahr) würden im Ausland erwirtschaftet, erklärte ein Unternehmenssprecher. Deshalb müsse Wincor Nixdorf in Deutschland die Produktionskosten senken. Wincor Nixdorf war im Mai an die Börse gegangen. Die Aktie legte seither nach guten Quartalszahlen von 41 auf gestern gut 52 Euro zu (mehr als 29 Prozent Plus). Seite 4: Kommentar

Artikel vom 18.11.2004