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»Fremdanrufe« werden bald teurer


Von Bernd Bexte
Herford/Bielefeld (WB). Die Telekom wird ihren Kunden vom 1. Mai 2005 an Anrufe zu Anschlüssen von vielen Citynetzbetreibern gesondert in Rechnung stellen. Der Zuschlag beträgt 0,2 Cent je Minute. Diesen Betrag überweist die Telekom an die regionalen Anbieter für die Zusammenschaltung der Netze. 30 Regional-Telefongesellschaften hatten die Gebühr beantragt. Sie kritisieren jetzt das Vorgehen der Telekom. »Die Telekom möchte damit Kunden von uns fernhalten«, sagt Michael Heidkamp, Geschäftsführer des Herforder Anbieters Téleos (30 000 Kunden, 35 Millionen Euro Umsatz) und Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung regionaler Telekommunikationsgesellschaften.
Hintergrund der Extragebühr sei ein von der Regulierungsbehörde geschlichteter Streit zwischen Telekom und regionalen Anbietern. Diese dürfen dem einstigen Monopolisten zwei Jahre lang pro Gesprächsminute eines Telekom-Kunden 0,17 Cent zusätzlich in Rechnung stellen. »Diese Gebühr gibt die Telekom einfach an ihre Kunden weiter. Es entsteht der Eindruck, wir würden nicht konkurrenzfähig arbeiten«, sagt Heidkamp. Die regionalen Anbieter erwägen nun juristische Schritte.
Aufschlagfrei bleibt das Telefonieren zu Anschlüssen der City-Netzbetreiber BiTel (Bielefeld) und GTelnet (Gütersloh).

Artikel vom 18.11.2004