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»Darüber schreiben, wovon
man auch etwas versteht«

Krimiautor Andreas Hoppert: Lesung in Brackwede

Heino und Ulrike Hederer ließen sich von Autor Andreas Hoppert (r.) Bücher signieren.Foto: Annemargret Ohlig

Brackwede (oh). Es gibt immer Dinge im Leben, die nicht glatt gehen. Das weiß ein Sozialrichter, das weiß erst recht ein Krimi-Auto. Der Bielefelder Andreas Hoppert, Jahrgang 1963, ist beides. Seit er jetzt bei einer Kooperation der VHS und der Stadtteilbibliothek Brackwede dort aus seinem ersten veröffentlichten Buch, dem Politthriller »Der Fall Helms«, gelesen hat, wissen dieses auch etliche enttäuschte Fans: Sie kamen zu spät zu der Lesung, die um 18.30 Uhr begann.
Schuld daran: So recht niemand. Überall war die korrekte Zeit bekanntgegeben worden. Nur auf dem Flyer der »Literaturtage Bielefeld 2004« war irrtümlich 20 Uhr als Beginn der Lesung in der Germanenstraße ausgedruckt.
Doch die, die es pünktlich geschafft hatten, erwartete ein (selbst)-ironischer Einblick in das Leben des wenig erfolgreichen Jung-Anwalts Marc Hagen, der sich »dank« einer neuen Mandantin plötzlich mitten in jenem ebenfalls brisanten »Folgegeschehen des politischen Falls Helms« wiederfindet. Dieser basiert auf einem echten Fall, der Geschichte des 1993 in Bad Kleinen erschossenen RAF-Mitglieds Grams. Aus seinem zweiten »Erstling« - Hopperts erster Krimi fand keinen Anklang bei den Verlagen und wurde nicht veröffentlicht - wählte der schreibende Jurist für die Lesung Kapitel mit »Lokalkolorit« aus - Szenen, die in Bielefeld spielen. Neben vergnüglichen Aha-Effekten gab es aber auch viel Schmunzeln über witzige Anmerkungen und gespannte Aufmerksamkeit für den durch viel Detailwissen geprägten Krimi. »Es ist sinnvoll, darüber zu schreiben, wovon ich etwas verstehe«, erklärte Hoppert seinen Zuhörern. Und noch etwas verriet er: Im Mai 2005 soll seine neuestes Buch erscheinen - sein inzwischen drittes.

Artikel vom 16.11.2004