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»Elvis« macht keinen Bruch

Eier-Shuttle-Wettbewerb eröffnete die »Space Night«


Von Burgit Hörttrich und
Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Aus Pappe, Papier, Pappmaché durfte die »Raumkapsel« gefertigt sein, in der zwei Hühnereier der Handelsklasse A einen Fall aus drei Meter Höhe nicht nur unbeschadet, sondern auch noch schneller als die Konkurrenz zu überstehen hatte.
Zum »Eier-Shuttle-Wettbewerb«, zu dem die der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) im Rahmen der »Space Night« in die Fachhochschule an der Wilhelm-Bertelsmann-Straße eingeladen hatte, gingen 48 »Fall-Zeuge« an den Start. Beurteilt wurden nicht nur die Fallgeschwindigkeit, sondern auch Kreativität, Funktionalität - und natürlich, ob die Eier-Transporter buchstäblich eine Bruchlandung hinlegten oder nicht.
Die meisten Punkte - und damit den Sieg und 300 Euro Preisgeld sicherte sich »Elvis in Space«, ein Raumschiff in Pink und Hellblau, mit dem die drei Max-Planck-Gymnasiastinnen Julia Schneiker, Sara Ludwig und Florentine Pielsticker die (überwiegend männliche) Konkurrenz erfolgreich ausstechen konnte.
Ihr »Elvis« legte eine Rekord-Fallgeschwindigkeit von 468 Millisekunden vor. Rang zwei, belohnt mit 200 Euro, belegten Christian Jaekel, Hasid Hadziric und Felix Vierecke vom Carl-Severing-Berufskolleg. Dritter wurde Boas Bamberg, Schüler des Detmolder »Leopoldinum«, der sich über 100 Euro freuen durfte.
Allein die Realschule Jöllenbeck hatte zwölf unterschiedliche Shuttle in den Wettbewerb geschickt. Technik-Lehrer Jorg Thomas hatte mit den Schülern experimentiert. Unbekannt ist, wieviel Rühreier auf der Strecke blieb.
Von den 96 Eiern - jedes Shuttle musste zwei beherbergen - gingen während des Wettbewerbes nur neun zu Bruch, vier wurden angeknackst.
Mehr als 1000 Besucher wurden erwartet, die etwas von der Technik kennenlernen sollten, die die FH im Studium vermittelt.
Trainiert werden konnte im Astrotrim, künftige »Captain Kirks« konnten sich im Raumanzug fotografieren lassen, unternommen werden konnten »Reisen« ins Universum und selbst virtuelle Mars-Spaziergänge waren möglich. Wer nach dem Test von Astronautennahrung Hunger bekam, auf den wartete höchst irdisch Pizza.
Professor Ralf Hörstmeier freute sich über den enormen Zuspruch: »Wir mussten bereits zwei Stunden früher mit dem Programm beginnen - sonst hätten wir nicht alles geschafft.«

Artikel vom 13.11.2004