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»Historische Utopien« von
»Träumer« und »Macherin«

Ilya und Emilia Kabakov standen Rede und Antwort

Bielefeld (bp). Bei der Eröffnung im September konnten Ilya und Emilia Kabakov nicht dabei sein, dafür kamen sie aber am letzten Tag ihrer Ausstellung »Die Architekturprojekte« in der Kunsthalle eigens aus New York.

Am Sonntag standen sie Kunsthallen-Direktor Dr. Thomas Kellein und Jan Hoet, dem Leiter des Herforder MARTa, Rede und Antwort. Ilya Kabakov betonte, die Präsentation der Ausstellung gefalle ihm sehr: »Ein Fest«.
Gezeigt worden sind zwei Monate lang (utopische) Architekturmodelle und Zeichnungen. Kabakov selbst spricht gern von »historischer Utopie«, von »Unrealisierung«. Allerdings: Es gibt Utopien, die Realität geworden sind, so auf dem Gelände der Zeche Zollverein« in Essen. Kellein bezeichnete Ilya Kabakov (71) als »Träumer«, seine Frau Emilia (59) als »Macherin«. Sie betonte: »Jeder Traum braucht jemanden, der ihm dabei hilft, Wirklichkeit zu werden.«
Für Kellein sind die Architekturprojekte, die in der Kunsthalle zu sehen waren, ein anderer Werkabschnitt als die Installationen, die als »typisch Kabakov« bekannt geworden seien. Kabakov darauf: »Es gibt keinen Künstler mit nur einem einzigen Gesicht.«
Jan Hoet erinnerte an seine »documenta 9«, für die er die Arbeit »The toilet« nach Kassel geholt habe: »Kabakov wollte seine Arbeit unbedingt an der Rückseite des Museums aufgestellt haben.«
Die Künstler machten gestern auch noch eine Führung, erklärten die Arbeiten.
Am 28. November wird in der Kunsthalle eine Ausstellung mit Möbeln und Design von Alvar und Aino Aalto eröffnet. Darin widmet sich das Museum den Möbelklassikern der Finnen.
Zu sehen sein werden 200 Sessel, Stühle, Hocker, Tische, Schränke, Lampen, Vasen.

Artikel vom 15.11.2004