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Schleichweg im Düstern

»Wirbelwind«-Außengelände wird zum Spiel(t)raum

Brackwede (oh). »Haben wir nicht ein Glück«, meinte Alexandra Dreessen mit einem Blick zum immerhin teilweise blauen Himmel. »Angesagt waren für den heutigen Samstag Regen und Nebel.«

Und so nutzten die 35 Mitarbeiter und Eltern der Kindertageseinrichtung Wirbelwind Am Möllerstift die günstigen Witterungsbedingungen am Wochenende, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Das konnte nur werden. Denn bei diesem zweiten Arbeitseinsatz zur Umgestaltung des Außengeländes wurden sie tatkräftig vom Nachwuchs unterstützt.
Der schüppte, harkte und transportierte mindestens genauso eifrig Rindenmulch auf den geplanten »Düsterschleichweg« wie die Erwachsenen. Markus Brand und Sonja Hettich von der Ideenwerkstatt Lebens(t)raum e. V., die den Plan für die schrittweise Neugestaltung des 3000 Quadratmeter großen Kita-Geländes zu einem Natur-Spiel-Raum entwickelt hatten, brauchten bei ihren jüngsten Helfern kaum einzugreifen. Denn die begriffen den »Arbeitseinsatz« mehr als ein riesiges Vergnügen.
»Das Außengelände entsprach schon lange nicht mehr den Bedürfnissen unserer derzeit 56 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren - im Besonderen nicht der Kinder mit einer Behinderung«, erklärt die stellvertretende Wirbelwind-Leiterin Marett Hasselberg-Schäfer. Der heilpädagogische Kindergarten mit zusätzlich integrativen Gruppen hat besondere Möglichkeiten, um die gemeinsame Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder anzubieten. Dazu soll künftig auch das Außengelände gehören.
»Noch weitere sechs Einsätze werden in den nächsten drei bis vier Jahren für die gesamte Umsetzung der Neugestaltung notwendig sein«, schätzt Markus Brand, Diplom-Ingenieur Landespflege Denn mehr als zwei Wochenenden pro Jahr, an denen sich die Eltern und Mitarbeiter die Ärmel hochkrempeln, soll es nicht geben. »Wir wollen niemanden überfordern.«
Nach sechs Stunden Arbeit (und viel Vorarbeit) war es am Samstagnachmittag soweit: Die große Sandarena war mit Eichenstämmen eingefasst und hat Sitzpodeste, um die künftige »Urwaldschaukel« sind Sträucher gepflanzt, auch die »Farnstube« erhielt eine Einfassung und der »Düsterschleichweg« einen Weidentunnel. Der muss nur noch wachsen.

Artikel vom 15.11.2004