15.11.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zwölf Männer rühren gekonnt in allen Töpfen

Zum 30. Geburtstag der »Chuchi Asemissen-Leineweber« ein delikates Fünf-Gang-Menü


Quelle (oh). Zwei Tage lang hatten die zwölf »Jünger des Lucullus« alle Hände voll zu tun: schnippeln, rühren, pürieren, abschmecken, kochen wieder abschmecken und dekorieren waren in der Profi-Küche ihres »Ehrenkochbruders« Andreas Büscher im Queller Hotel-Restaurants Büscher angesagt. Ein kleines bisschen Hektik als Abrundung und besondere Würze war sicherlich auch dabei.
Doch eine Stunde bevor die 126 »Geburtstagsgäste« am Samstagabend zu Tisch gebeten wurden, hatten es die kochenden Männer mit dem kleinen Hummer als »Markenzeichen« geschafft - das besondere Fünf-Gang-Menü zum 30-jährigen Bestehen des Club Culinaire in der Bruderschaft Marmite e. V. »Chuchi Asemissen-Leineweber« war perfekt. Und nicht nur »Chuchi-Leiter« Gerhard Klocke aus Brackwede strahlte.
Beim Verspeisen des gebackenen »Kartoffelsüppchens in der grünen Wiese«, Seebarschfilet mit Hummermousse souffliert auf Cous-Cous, Sorbet von exotischen Früchten auf gepfeffertem Mango-Papaya-Confit, Ballontine von Maishähnchenbrust, gefüllt mit Gänseleber und geräucherter Entenbrust mit Gemüsetarte und Batatenpüree sowie einer Schokoladenterrine im Baumkuchenmantel mit Quitteneis wiesen so »geübte Genießer«, wie es die Jubiläumsgäste waren, einen höchst zufriedenen Gesichtsausdruck auf.
Denn zum Geburtstags-Menü eingeladen hatten die zwölf kochenden Männer im Alter zwischen 30 und 65 Jahren auch ihre Kochbrüder aus den zehn anderen Clubs in Ostwestfalen-Lippe und den Landeskanzler Manfred Löbbert sowie ihre »Kochschwägerinnen«. »So nennen wir die Ehefrauen unserer Kochbrüder«, klärt Gerhard Klocke schmunzelnd auf.
Vor genau drei Jahrzehnten hatten Hubert Esch und fünf weitere Hobbyköche aus dem »Grenzgebiet« Bielefeld-Asemissen den Grundstein für den Club der kochenden Männer gelegt. Sohn Lothar Esch, ebenfalls Gründungsmitglied, rührt auch heute noch mit in allen Töpfen.
Dass viele Köche dabei nicht zwingend den Brei verderben müssen, zeigt sich, wenn sich die inzwischen zwölf Kochbrüder des Clubs einmal pro Monat in der Lehrküche der Carl-Severing-Schulen zur gemeinsamen »Küchenarbeit« treffen. Dort werden dann ausgefallene Menüs nachgekocht. Am »Geburtstagsabend« selbst wurde aber nur noch kräftig gefeiert. Besonders als nach dem Festmahl Überraschungsgäste auftauchten: die »Tomcats«. Sie heizten bis in den frühen Morgen den Kochbrüdern und -schwägerinnen musikalisch ein.

Artikel vom 15.11.2004