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Auch den Stimberg stürmen

VfB Fichte total selbstbewusst zur Spvgg. Erkenschwick

Bielefeld (WB/jm). »Höchstens einen Wechsel« wird Dr. Jörg Weber vornehmen. Der Trainer des Fußball-Oberligisten VfB Fichte vertraut am Sonntag (14.30 Uhr) bei der Spvgg Erkenschwick den Spielern, die seit seiner Amtsübernahme mit neun Punkten und 4:1 Toren Maximales geleistet haben.

Die glorreichen Zeiten des Gegners liegen lange zurück. Vor knapp einem Vierteljahrhundert gehörte die Spvgg. der zweigleisigen 2. Bundesliga an. Im Mittelfeld kickte damals ein gewisser Sönke Wortmann. Die sportlichen Nachfahren des Regisseurs (»Das Wunder von Bern«) schafften unter Trainer Michael Pannenbecker in diesem Jahr die Rückkehr in die Oberliga und stehen als Tabellensiebter dort, wo sie hin wollten.
Dr. Jörg Weber, der in seiner aktiven Zeit (Verl, Paderborn) selber in dem atmosphärischen Stadion in Oer-Erkenschwick spielte, nahm den Gegner gegen Gütersloh (0:0) und Kornharpen (1:1) unter die Lupe und sah sehr wohl, warum die Rot-Schwarzen auswärts (9) fast genauso viel Punkte holten wie zu Hause (11). »Die haben Schwierigkeiten, wenn sie das Spiel selber machen müssen. Das wollen wir ausnutzen«. Heißt im Klartext, dass die Gäste Erkenschwick »kommen lassen« werden und dann auf ihre schnellen Konterspieler vertrauen.
»Mit dem Selbstvertrauen, das wir durch unsere drei Siege getankt haben, brauchen wir uns auch in Erkenschwick nicht zu verstecken. Wir spielen voll auf Sieg«, kündigt Abwehrchef Güven Aydin - eine Oberschenkelverhärtung zwang ihn Anfang der Woche zum Kürzertreten - kämpferisch an. Seine Rechnung sieht so aus, dass der VfB Fichte aus den folgenden drei Spielen »sieben Punkte« holt; mit dann 20 Zählern wäre die zum Klassenverbleib »halbe Miete« im Sack.
Garant für die ausgenblicklickliche Erfolgssträhne ist das absolut überzeugende Defensivverhalten. »Es passt einfach«, lobt Aydin seine Nebenleute Marcel Leeneman und Carsten Block. »Die Jungs machen alles richtig. Und wir stehen auch vor der Abwehr sicher«, geht ein dickes Kompliment noch in Richtung »Abfangjäger« André Möller (geschwächt durch einen Grippe-Rückfall).
Der 50. »Jubiläumssieg« ist im übrigen nicht mehr fern. Die Bielefelder rangieren momentan in der »ewigen Bestenliste« der Oberliga Westfalen auf dem 17. Platz. Von den 115 Spielen konnten 47 gewonnen werden (46 Unentschieden, 42 Niederlagen).

Artikel vom 13.11.2004